Der rote Flitzer aus Bologna auch in China unantastbar
Die Ducati-Power wird langsam ungeheuerlich. Der Speed?berschuss auf der l?ngsten Geraden im WM-Kalender kam auch beim China-Grand-Prix ganz klar zum Tragen.
Casey Stoner bescherte Ducati schon den dritten Saisonsieg in der MotoGP-Klasse. Der junge Australier lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Valentino Rossi. In den Kurven war der Italiener stets etwas schneller. Doch auf der langen Geraden hatte die Yamaha gegen den roten Flitzer aus Bologna nicht die geringste Chance. In der Mitte des Rennens ging Rossi kurz an Stoner vorbei. Doch die Herrlichkeit dauerte nur wenige Kurven. Sobald sich beide Rivalen auf der Geraden befanden, zischte Rot m?helos an Blau vorbei.
Rossi musste auf der Bremse jeweils ein hohes Risiko eingehen, um Stoner nicht entwischen zu lassen. Sieben Runden vor dem Ende wurde ihm die lange Gerade zum Verh?ngnis. Der Italiener war zu schnell, verpasste den Bremspunkt und musste aufs Gras ausweichen.
John Hopkins, der sich das Duell der beiden Giganten aus sicherer Entfernung angesehen hatte, schl?pfte an Rossi vorbei auf Platz zwei. Doch nur zwei Runden sp?ter war die alte Hackordnung wieder hergestellt. An Stoner kam der Doktor aber nicht mehr heran. Trotzdem war Rossi nicht unzufrieden. ?Es war ein abwechslungsreiches Rennen. Ich habe leider einen kleinen Fehler gemacht. Die Yamaha lief fantastisch. Leider hatten wir einen kleinen Speednachteil. Platz zwei ist gut, denn die Saison ist noch lang?, lachte der siebenfache Weltmeister.
Stoner bedankte sich bei den Technikern. ?Das Motorrad und die Reifen waren perfekt. Wow, ich habe schon drei Rennen gewonnen. Ich kann es gar nicht richtig glauben.? Happy war auch Hopkins. Der 23-j?hrige Kalifornier erreichte erstmals in seiner MotoGP-Karriere einen Podestplatz. Ein starkes Rennen fuhr auch Alex Hofmann. Der Pramac-Ducati-Fahrer hatte einen miserablen Start und wiederholte dennoch seinen neunten Platz von Istanbul. Zeitweise fuhr der 26-j?hrige S?ddeutsche schnellere Rundenzeiten als die vor ihm fahrenden Chris Vermeulen, Loris Capirossi und Randy de Puniet. Die L?cke war aber etwas zu gro?, so dass Hofmann sich mit Platz neun zufrieden gab.
Pech hatte Weltmeister Nicky Hayden. Der Repsol-Honda-Werksfahrer wurde kurz nach dem Start von Toni Elias von der Strecke bugsiert und musste das Feld von hinten aufrollen. Mehr als Platz 12 sprang f?r den 25-j?hrigen US-Amerikaner nicht heraus. Noch schlimmer erwischte es Alex Barros, der ebenfalls Opfer der Karambolage war und dem Feld aus aussichtsloser Lage hinterher rasen musste. (WP)