Saisonauftakt Oschersleben

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Gunna

Gunna

Minigixxer
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Oschersleben war geil wie immer. Am ersten Tag mit der Kilo K5 ein bißchen warmfahren, wobei 27°C schon heftig für den Saisonstart waren. Die 600er nur mal zum testen für einen Instruktorturn ausgepackt und festgestellt, dass man Moosgummi nicht mit Acryl kleben sollte. Nachmittags dann die Gretchenfrage: Langstrecke oder nicht?

Hatte Burkhard und mich aufgrund des zu erwartenden Andrangs schon rechtzeitig angemeldet. Letztes Jahr nach 12 gefahrernen Turns an selber Stelle dankend abgelehnt, aber da man im Alter hübscher und zäher wird sollten die zwei Stunden diesmal Peanuts sein. Die RSV4 von Burkhard ist ja prinzipiell ein schickes Moped, hat aber zwei entscheidende Mankos: 16,5 Liter Tank und säuft wie ein Loch ... nach 40 min. ist nur noch Luft im Tank. Da hilft auch kein Spritspar-Modus bei meiner K5, die dann knapp über eine Stunde schafft. Zwei Wechsel müssen sein. Burkhard fährt Start und Schlußturn ... ich dazwischen. Wettervorhersage ist Kacke ... furztrocken und zu warm.

Der Start klappt prima. Nachdem ich mich als Helfer zum Le-Mans-Start im vorderen Drittel dazwischen gedrängelt hab ist das größte Problem ... wo packt man dieses Nichts von Aprilia Heck an ohne den Bock umkippen zu lassen, aber gleichzeitig nicht den Kollegen zu behindern, wenn er aufspringt? Irgendwie klappts jedenfalls und Burkhard kommt ordentlich weg. Ich gönne mir noch ein Pause ... 40min können schnell vorbei sein. Doris an der Boxenmauer wirkt entspannt und winkt wie abgesprochen nach kanpp 40min. Noch zwei Runden und Burkhard steht neben mir. Beim Einbiegen auf die Strecke sehe beim Blick über die Schulter Instruktorkollege Mario noch. Nee, nicht schon wieder.

Beim letzten Langstreckenrennen hier hab ich eine gefühlte Ewigkeit gebraucht um an ihm vorbei zu kommen. Grundsätzlich fahren wir beide GSX-R1000 K5, aber eigentlich haben unsere Mopeds nix gemeinsam. Er hat alles drin was man Tunen kann und über 200PS, ich bis auf die Karbonfelgen alles Serie. Das reicht normalerweise so gerade um mich irgendwo im Kurvengeschlängel irgendwie rein zu pressen ...

Ende Start-Ziel kommt er vorbei und bremst ... ´nen Tick zu spät ... muß weit gehen, kommt aber wieder auf meine Ideallinie zurück. Ich muß zumachen sonst hätt´s geknallt. Egal, irgendwann wird er müde und läßt mich freiwillig vorbei. Also erstmal ziehen lassen ...

Nach ein paar Runden meldet sich mein Hinterreifen und deutet dezent an, dass er schon einmal Langstrecke und div. Turns hinter sich hat. Rechts rum driftet´s hin und wieder, was sich suboptimal auf´s Rausbeschleunigen aus den örtlichen Schweine-Ecken auswirkt. Mario hingegen hat ´nen nagelneuen 200er Pirelli Slick neu aufgezogen und katapultiert sich wie blöde auf die Geraden raus. Ich brauche immer mind. zwei Brechstangen-Bremsungen um halbwegs dran zu sein. Ranfahren ist eines ... aber vorbeifahren? Vielleicht helfen die Überrundungen, wobei sich zwischendurch immer noch Fahrer dazwischen schieben. Sich wieder ranrobben kostet Kraft und Reifen. Langsam nervt´s. Als wir auf Instruktorkollege Olaf mit Fireblade auflaufen wird´s nochmal interessant. Nach ein paar Runden Formationsflug kommt das Safety-Car raus. Ende SZ waren sich zwei Fahrer nicht über die Vorfahrt einig und liegen im Sturzraum. Zeit zum Durchschnaufen. Nach 4 Runden gehen die Lichter am Safety-Car aus ... jetzt oder nie. Mario (GSXR1000 K5) führt das Feld an. Erst ab der Ziellinie darf überholt werden. Olaf (Fireblade SC59) dahinter, dann meine Wenigkeit. Mario biegt extra langsam in die letzte Kurve vor SZ ein. Olaf deutet das illegalerweise als Einladung und schiebt sich vorbei. Ich versuche irgendwie noch einen Hauch von Windschatten zu erwischen. Als Mario die Brause öffnet sieht der Honda Motor aus als hätte er 400ccm zu wenig ... schon ist alles wieder beim alten. Aber da sich eine Fireblade nie lange vor einer GSX-R halten kann nutze ich Olafs angeknackstes Ego um ein paar Kurven später vorbei zu gehen. Ein paar Mal schaff ich´s noch neben Mario ... beinahe sogar außen in der Triple vorbei. Aber mit dem fertigen Reifen ist das Russisch-Roulett. Dann biegt er ab zum Wechsel. Endlich ... was sagt die Uhr? Noch ´ne halbe Stunde. Inzwischen bin auch ich fertig. Der rechte Fuß ist taub, Schnapp-Atmung setzt ein und irgendwie ist der Akku leer. Zum Glück presst sich Holger vorbei als ich beginne, meinen dicken Vierzylinder zu hassen. Seine 2006er Fireblade ist ein einfacheres Opfer. Ende SZ daneben und bremsen bis die Hinterhand abhebt. Jetzt stimmt die Rangordnung wieder
.

Noch 20 Minuten. Die Reservelampe noch nicht an. Müssen eh nochmal wechseln. Zeichen an Doris. Die letzten zwei Runden werden die härtesten. Der Wechsel klappt reibungslos. Burkhard fährt sauber zu Ende. Als er reinkommt schaff ich´s grad so wieder alleine aus dem Liegestuhl. War ein hartes Rennen. Wir sind kaputt aber glücklich. Mal sehen wo wir gelandet sind ... unmöglich abzuschätzen. Bei der Siegerehrung stellt sich heraus, daß von den 50 Teams fast 40 in der 1000er Klasse gewertet werden. Pokale ab dem 14. Platz. Naja, wer braucht so Staubfänger. 14 - 13 - 12 - alles Spitzenzeiten unter 1:40. Dazu unsere 2 Wechsel ... reicht niemals. "Platz 10: Burkhard und Gunna"
Ich werd bekloppt. Und alle Instruktorkollegen hinter uns
.

Der 2. Tag gehört dem Hubraumzwerg ... auch mit ´ner dicken Überraschung


------------ Dieser Beitrag wurde um 18:27 geschrieben, der vorherige um 18:26. ------------​


Also am nächsten Tag das Ganze mit 400ccm weniger. Fühlt sich erst seltsam an. Ich treffe keinen Scheitelpunkt, bremse zu früh ( tu ich eigentlich immer) und geh zu spät ans Gas. Alles noch original an der GSX-R600 L1. R10 vorne und ein fünf Jahre lang gut abgehangener Power Race hinten. Fahrwerks-Andre dreht an ein paar Schrauben rum ... paßt. Jedenfalls schnullert die Gabel beim Anbremsen nicht so wie an der Dicken. 2x20min. Training kann ich rausschlagen ... dann geht´s schon raus zum DMC-CUP. Starterfeld ist rappelvoll. Da ich vom Vortag keine ordentliche Trainingszeit habe stehe ich ganz hinten. Ist wohl auch besser so, wenn man vorher keinen Start geübt hat.

Als die Ampel erlischt stellt sich heraus, daß mindestens ein Drittel ebenfalls das erste Mal auf so einem Hubraumzwerg sitzt und ebenfalls keine Starts geübt hat. Also beim Reinstechen in die erste Kurve erstmal ...


Vor mir zuckt unkontrollierbar eine gelbe GSX-R durch die Kurven und probiert sich mal links, mal rechts an Sascha´s 636er. Hatte mit ihm am Vorabend ein paar Freibier auf unser Debut (er ist von Speed Triple umgestiegen) getrunken. Auf den Geraden sind die 36ccm mehr tatsächlich spürbar ... kann aber auch an meinem fehlenden Ram-Air Kanälen liegen, welche noch irgendwo beim Rainer von TTSL rumfliegen. Der gelbe Wackelkandidat ist unberechenbar, also lieber ein bißchen versetzt ... bevor der abfliegt und ich drüber. Hatte ich schonmal mit ´ner Duc bei den Twin Days, muß aber nicht nochmal sein . Noch ´ner halben Runde bin ich Ende SZ vorbei. Obwohl immer noch zu früh ist Anbremsen und Abwinkel mit der kleinen 600er ein Traum. Rausbeschleunigen klappt auch immer besser ... und dann die Sache mit der Triple-Links. Sascha muß als Versuchskaninchen herhalten. Beim Reinrollen nach genug ran, ein bißchen raustragen lassen, im letzten Knick außen daneben setzen. Die Kawa geht einen Tick zu früh vom Gas und schwupp ... ich außen vorbei. Geil . Davor noch ein ganzer Pulk. Sieben Runden sind schnell vorbei, also nicht rumlümmeln. Kopp zusammenhalten und immer schön früh die Brause auf ... spät auf die Bremse. Blickführung, schnell umlegen und die Gegner zurechtlegen. Mit ein paar PS weniger ist das herrlich entspannend und nur halb so anstrengend. Suzuki hat allerding gnadenlos an der Kettenlänge gespart. Die Achse steht fast vorne in der Schwinge an . Leider passen meine Karbonfelgen nicht wegen kleinerer Achsdurchmesser. Wär vielleicht zuviel des Guten, aber der Unterschied zur K5 in der McD-Schikane ist tatsächlich spürbar.

Nach ein paar weiteren Runden ist der Pulk vor mir Geschichte und die nächste Gruppe am Ende der Geraden soeben noch zu sehen. Kurzer Blick zurück ... nix mehr da. Nach Hause fahren ist angesagt. Platzierung, Rundenzeiten ... keine Ahnung . Vielleicht sollte ich doch den Laptimer nochmal aufschnallen. Selten bin ich so fit über die Ziellinie gerollt.

Fast verpasse ich die Siegerehrung. 10. - 9. - 8. - 7. Platz Gunna . Der Wahnsinn. 1.41 mit dem Minibike ... da geht noch was. Sind ja noch zweimal dieses Jahr vor Ort

Ein ... zwei Turns müssen aber noch. Chefinstruktor Olaf hat doch auch ´ne GoPro HD drauf. Unter Androhung von Gewalt rollt er mit mir in Gruppe B nochmal raus und wir pflügen durchs Feld. Klasse Video. Leider bestätigt sich meine Befürchtung. Ich fühl mich nicht nur zu groß für das Pocketbike ... ich bin es auch. Und mit dem astralhaftem Oberkörper darf es auch noch etwas mehr in der Kurve sein. Der Ellenbogen hat da noch Luft zum Asphalt hin. Nur die rechte Fußspitze schleift hin und wieder, läßt sich aber rastentechnisch noch nach oben/hinten setzen.
Einmal 20min. geht noch. Wenn ich mit dem Handlingwunder an ´ner 600er in der Triple außen ... huch, der Holger mit der Fireblade schon wieder. Auf der Geraden an mir vorbei sitz ich ihm vor der Triple im Getriebe. Näher, noch näher ... laufen lassen ... bißchen rechts außen daneben ... und dann Schwein sein ... VORBEI. Besser als Weihnachten und Ostern zusammen :D
 
rostacs

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Racegixxer
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sehr schön, hört sich doch nach nem gelungendem start in die saison an, bin in 3 wochen zum ersten mal in osl ;)
 
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AiA1987

Minigixxer
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hat richtig spaß gemacht den Breicht zu lessen.

Drücke dir die Daumen das es noch weiter vor geht.
 
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