Vergasermontage

[audiandi]

Hallo ich habe bei meiner frisch gekauften SRAD 750 bj 96 die Vergaser zum reinigen ausgebaut und zum Ultraschallbad +neue Dichtungen ... gebracht jetzt ist wieder alles zurück und zum einbauen bereit
nun aber das Problem das ich beim Ausbau schon gesehen habe!

Am dritten Zylinder am ansaugstutzen ist ein dünner Schlauch der beim Ausbau schon so rum hing, ich habe schon an der Airbox und überall geguckt aber ich habe nicht gefunden wo der hin gehört und ich kann mir auch nicht vorstellen das der so sinnlos da rum hängen soll?????

Wer kan mir da weiter helfen ?

Danke Gruß Andreas

 

[ölfinger]

Ein dünner Schlauch der so rumhing am Ansaugstutzen? und das Mopped lief einwandfrei ?
Guck mal ob das vielleicht der Unterdruckschlauch vom Benzinhahn ist. Möglicherweise hast Du den bei der Tankdemontage gar nicht bemerk?

 

[Schwingspule]

Ganz sicher ist das der Unterdruckschlauch vom Benzinhahn.

Der Unterdruckschlauch gehört an den unteren (gewinkelten und dünneren) Anschluss des Tanks. Es ist wichtig, dass er dicht ist und nicht rissig oder ab. Anderfalls läuft die Karre zwischen schlecht, sehr schlecht und/oder gar nicht richtig.

Wenn du den Vergaser zerlegt hattest, ist es empfehlenswert die Drosselklappen neu zu synchronisieren. Das wirkt manchmal nahezu Wunder und lässt den Motor schnurren wie ein Kätzchen.

 

[Rhoischnook]

@Schwingspule,
wenn du mit "Vergaser" die 4-Fach Vergaseranlage meinst, dann bin ich ganz bei Dir. Sollte aber die 4-Fach Anlage im ganzen Stück geschallt worden sein, so ist das synchronisieren nicht zwangsläufig erforderlich. Da reicht der geübte Blick ob alle 4 Drosselklappen gleichzeitig öffnen, gleichzeitig auf halb und gleichtzeitig auf voll offen stehen.
Bei den Vergasern ist es mindestens ebenso wichtig, dass die Drosselklappenwelle nicht ausgeschlagen ist, weil sie sonst gerne mal flattert. Die Membrangummis der Schieber intakt sind, da sonst die Schieber nicht gleichzeitig öffnen und der Motorlauf einem Sack Nüsse gleicht. Dass die Schiebernadeln nicht abgenutzt sind, weil dann das Benzingemisch nicht mehr richtig paßt und die Karre stets unkontrolliert zu Fett läuft. Und die Schwimmernadelventile dicht sind, da sonst der Sprit bei einem undichten Unterdruckbenzinhahn über die Einlasventile in den Brtennraum und in die Ölwanne läuft. Viele haben wegen Probleme mit der Dichtigkeit des Unterdruckbenzinhahns auf einen manuell verstellbaren umgerüstet, den kann man einfach zwischen den Benzinschlauch hängen.

Das Ultraschallen alleine wird m.M. nach überbewertet, da die Vergaserkleinteile- und Dichtungskontrolle, sowie das säubern der Kleinteile und Düsenstöcke und vorallem der Kleinstbohrungen wie z.b der Leerlaufdüsen und der meist vergessene Chokebohrungsbereich unbedingt dazu gehören.

Wenns Probleme gibt beim Einbau des Vergasers weil z.B. die Gummistutzen zum Luftfilterkasten verhärtet sind, dann leistet hierbei der Gute Alte Haartrockenphön sehr gute Dienste.

 

[Frank]

Auch wenn die ganze Vergaserbatterie als Komplettteil im Ultraschallbad war, macht sich das Synchronisieren gut. Ich möchte auch nicht wissen wieviel nach dem Einstellen des Ventilspiels die Vergaser nicht synchronisieren.

 

[Schwingspule]

Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen die 4-Fach Anlage (yep, die meine ich mit "Vergaser") in einem Stück zu baden Irre Für mich war völlig klar, dass bei "so gründlicher Arbeit" dann auch wirklich alles zerlegt wird. Aber klar - wenn man alles in einem Stück badet, ist Synchronisieren nicht zwingend erforderlich.

Wie Frank schreibt, würde ich persönlich (vermutlich weil ich das Werkzeug dafür auch liegen habe und es eben kein großes Ding ist) aber einfach mal den Synchrontester anschließen und gucken ob da auch wirklich alles synchron ist. Meine SRAD ist jedenfalls noch nie so gut gelaufen wie nach der Motorreparatur im Winter und dem aktuellen Einstellen des Ventilspiels, verknüpft mit dem anschließenden Synchronisieren der Drosselklappen. Von wenig Drehmoment, unrundem Lauf und Leistungsloch bei 6000 U/min hat sich die kleine gemausert zu gefühlt ordentlich Drehmoment, sauberem Lauf und für SRAD Verhältnisse erstaunlich homegenem Hochdrehen unter Volllast.

 

[Rhoischnook]

Ich glaube dass der Pudelskern im Ventile einstellen und Zündkerzenwechsel zu suchen ist. Da bei unseren Vergasermodellen die Drosselklappen rein mechanisch über ein Gestänge bedient werden, dadurch verstellt sich relativ wenig. Aber es ist richtig wenn man einen 4-fach Synchrontester vorliegen hat, und die Vergaseranlage bereits eingebaut ist, dann machts auch Sinn diesen anzuschließen. Hier sollte auf die richtige Ventileinstellung, saubere Kerzen und sauberer Luftfilter als Vorarbeit geachtet werden, der Motor warm gelaufen, und der Tester richtig angeschlossen sein - sonst kann es zu nicht unerheblichen Messfehlern kommen.

Aufjedenfall sollten die Drosselklappen gecheckt werden, da sind wir uns einig, die Frage ist halt nur mit - wie!
Mit Unterdrucksynchrontester oder visuell wenn der Vergaser ausgebaut vor mir liegt.
Wenn die Vergaseranlage eingebaut ist, würde ich persönlich auch die Unterdrucksynchrontester Variante vorziehen, da mir die direkte Sicht auf alle 4 Drosselklappen versperrt ist.
Wenn die Vergaseranlage aber ausgebaut vor mir liegt, dann würde ich die optische Variante weil sie simpel ist, vorziehen. Sollte dann, wenn der Vergaser eingebaut ist noch Zweifel in Sachen Laufruhe und Ansprechverhalten bestehen, dann kann man immer noch den Unterdrucksynchrontester anschließen.

Gruß Rhoi

 

[Schwingspule]

@Rhoi: Hast du da einen speziellen Trick oderso wie du das optisch machst? Beim Synchronisieren meiner SRAD hat letztendlich 1/4 Umdrehung der Schraube zwischen zwei der einzelnen Vergasermodule an der Messuhr schon zu beachtlichen Druckänderungen geführt. Rein optisch würde ich mir dementsprechend ohne Trick 17 nicht anmaßen da eine ausreichende Synchronität zu erkennen.

Edit: Wenn ich mich an die Generalüberholung des Motors im Winter zurück erinnere, habe ich mir da die Drosselklappen im ausgebauten Zustand der 4-Fach Einheit auch recht genau angeschaut und keine Asynchronität festgestellt. Der unrunde Motorlauf und der 4-fach Synchrontester haben mir hingegen etwas anderes offenbart.

 

[Ironhead]

1/4 ist schon heftig, für meine Begriffe.

Hatte die Bank mit´m Messschieber grob eingestellt und mit´m Carbtune den Rest.
Zwischendurch mal Gas gegeben um das Abtouren zu hören, ob sie irgendwo "hängt" .
Hab das mit Airbox gemacht, ohne halt ich für unsinnig, da die Strömung der Ansaugluft anders ist.

 

[Rhoischnook]

@Rhoi: Hast du da einen speziellen Trick oderso wie du das optisch machst?

Ja den alten Spalteffekttrick, hier plaziere ich eine nicht unbedeutende Lichtquelle hinter der Versageranlage, durch ganz langsames öffnen der Drosselklappen erzeuge ich einen Schattenwurf über alle 4 Drosselklappen, gerade beim öffnen orientiere ich mich ganz daran. Für die Drosselklappen Teilöffnungsposition spanne ich einen Bindfaden quer vor die Drosselklappen. Stimmt die Teilöffnung so ist auch bei der Vollöffnung der Drosselklappen keine signifikante Abweichung zu erwarten, es sei denn das Drosselklappenaufhängungsgestänge ist ausgeschlagen, das muß vorher geprüft werden, genauso wie ein fester Sitz der Drosselklappen auf dem Aufhängungsgestänge selbst. Da habe ich schon erlebt dass dort Schräubchen fehlten, die können ja nur den schmerzhaften Weg über den Ansaugtrakt, Einlaßventile, Zylinderkopf, Kolbenboden, Zylinderwände und Auslaßventile in den Krümmer genommen haben. Das war übrigends auch mal der Grund warum es im Endtopf rasselte bei einem Motorrad eines Bekannten. Der mir dieses wegen Rasselgeräuschen mal in die Garage schob. Ich hatte nicht schlecht gestaunt, als ich die Schraube schließlich fand, und später auch den Ort wo Sie herkam verifizieren konnte.
Eins noch, schau auch mal ob die Gasschieber an denen die Düsennadeln montiert sind - nicht angekokelt sind. Soweit ich das noch in Erinnerung habe hat die SRAD Schieber aus Kunststoff, und die können je nach dem durch Hitzeschaden ihre Form verändern, was sich ungünstig auf die Gemischströmung auswirkt. Sollte das der Fall sein, so ist eine Synchronisierung eh erstmal zweitrangig.

Gruß Rhoi

 

[audiandi]

So heute schon zurück aus Bremerhaven vom Fischereihafenrennen ( war sehr geil...)

Danke schon einmal für die Antworten wo ich sie gekauft habe lief sie nur sehr schlecht im stand und es war eindeutig das es ein Vergaser Problem ist und der war auch ziemlich verdreckt und Dichtung vom waren auch schrott!
Ich bin der Meinung das ich zwei Schläuche vom Benzinhahn abgezogen habe, aber so wie das alles vom Vorbesitzer zusammen gebaut war könnte es auch der überlauf vom Tank gewesen sein den er am Benzinhahn gesteckt hat.
Ich werde es morgen einmal genau kontrollieren wenn ich die Gaser einbaue, aber es klingt schon am logischsten das der Schlauch am Benzinhahn gehört

Gruß Andreas

 

[audiandi]

So heute alles wieder zusammen gebaut und nun das große Problem so bald ich die Zündung einschalte und die Benzinpumpe anfängt zu fördern läuft ein paar Sekunde später Benzin am ersten Zylinder unterm krümmer raus???
Motor startet aber es ist auch Benzin in der airbox.
Ich hoffe ich habe alle schläche richtig angeschlossen hat vielleicht einer ein montageanleitung oder explosionszeichnung?

Danke Gruß Andreas

 

[Rhoischnook]

Ich orakel mal - Dass es aber auch ein hängendes oder undichtes Schwimmernadelventil sein kann. Weil viel falsch machen kann man kaum beim Vergaser anschließen.
Der geförderte Sprit schießt in die Schwimmerkammern, wenn eines oder mehrere der 4 Nadelventile nicht schließt, dann drückt sich Sprit über die Leerlaufdüse nach hinten über die Leerlaufluftdüse, in die Airbox rein.

Vergaserarbeit ist immer Friemelarbeit, alles peinlich sauber halten, und ja kein Nadelventil vertauschen, jedes muß an den Vergaser zurück an dem es entfernt wurde, ansonst kann es inkontinent werden.

 

[Frank]

Bei meiner EX-SRAD war mal bei einem Vergaser der O-Ring undicht geworden der die Führungshülse des Schwimmernadelventiles abdichtet. Bis ich das gefunden hatte, weil die Schwimmernadelventile waren gerade mal 2-3 Jahre alt und damit hatte ich garnicht gerechnet.

 

[audiandi]

Moin ich habe auch den Verdacht das eine Ventil hängt, O-Ringe habe ich alle tauschen lassen
Ich habe heute noch Urlaub und werde die Gaser nochmal raus nehmen...!

 

[audiandi]

So läuft wieder alles es war ein kleiner Metallspahn vermutlich von einer kleinen Drahtbürste zwischen Ventil und Nadel da hat der freundliche beim zusammen bauen nicht richtig aufgepasst..! Öl musste ich denn auch gleich noch Wechsel und die Speed Triple von meiner Freundin durfte ich denn auch noch waschen, nachdem ich mitbekommen habe das sich so ca. 2 Liter Benzin im Auspuff befand und die beim Gas geben sich schön deckend auf die Speedy verteilt haben.
Als nächstes kommt denn mal die Probefahrt

Danke für die tips
Gruß Andreas

 

[Ironhead]

Kein Ding.
Lese Rhoi´s Beiträge immer gerne, da gibt´s was zu Lernen.

 

[Rhoischnook]

Ironhead, wir beide kommen ja auch noch aus der Zeit der manuellen Gemischaufbereitung

 

[Ironhead]

Sorry wg. OT:
Wir werden alle nicht jünger, erinnere mich so gern an die Z750 mit der eingetragenen Kerker Megaphone, die ein Kumpel mal hatte,
da Standen 112(P) im Schein. Oder die Bolle mit der Laser...
Die durften wenigstens noch ein Geräusch machen ausser "BSSSSSSSSSS"....

Ein Bekannter hat sich am Samstag sehr drüber aufgeregt, das sein Sohnemann nur noch Teile tauscht.
Also haben wir an seiner BMW einen Vergaser verstellt und den Jungen mal die Buchse suchen lassen
Er soll ja was lernen, daher wurde kurzerhand auf´m Schrottplatz ein E-Kadett also Übungsobjekt geholt.