Von Pleiten, Pech und Pannen

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Knoby

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Racegixxer
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An Alle, die keine Lust haben, sich mein Rumgeheule zu geben, bitte hier aufhören zu lesen. Wer es sich doch antun möchte, dem wünsche ich trotzdem viel Spaß beim Lesen.


Eigentlich hatte ich mich schon lange auf diese Woche gefreut, in der ich am Samstag den 8h Bördesprint und anschließend noch 2 Tage in Brünn fahren wollte. Der Wetterbericht sah passend zu meiner Laune auch sehr positiv aus, das Mopped war schon eine Woche vorher vorbereitet und der Bulli von der Firma reserviert.

Leider gingen damit dann die ersten Probleme los, als ich einen Tag bevor ich fahren wollte erfahren habe, dass sich mein Chef vertan hat und er den Bulli das Wochenende zuvor für mich reserviert hat, an diesem war er leider schon weg. Also stand ich erstmal da wie Pik7 und fing an die Hängerverleiher in der Umgebung zu kontaktieren. Leider hatte niemand mehr einen passenden Anhänger für mich, da geht die Laune ganz schön in den Keller. Irgendwie hat es sich dann zum Glück noch ergeben, dass mein Freund Slowly, der von München aus auch schon Donnerstag nach OSL wollte, mich eingesammelt hat und ich dann glücklicherweise am Donnerstagabend unsere Boxennachbarn wie Lenny, Maniac & co. begrüßen konnte.

Freitag

Freitagmorgen ging es dann erstmal zur Anmeldung, da an diesem Tag Prüf- und Einstellfahrten angeboten wurden, wo man einzelne Turns kaufen konnte. Wir haben dann drei Turns gebucht, die auch alle einwandfrei verlaufen sind, mal abgesehen von irgendwelchen übelst langsamen, die garantiert nicht unter 3min gefahren sind (für 1 Runde versteht sich). Hab dann sogar meine Bestzeit auf eine 1.37,6 gelegt und war völlig zufrieden mit mir und meinem Mopped. Richie trudelte auch nachmittags ein und konnte noch den letzten Turn buchen, um sich ein bisschen einzufahren.
Abends bei der technischen Abnahme nahm das Übel dann weiter seinen Lauf. Der „Sheriff“ kassierte meinen Helm wegen Kratzern ein (zuvor bin ich immer so durch gekommen mit denselben Kratzern) und meinte nur, dass ich mir ja einen neuen besorgen könne, keine schlechte Aussage Freitag abends um acht.
Also mal schnell gegoogelt und dann noch auf den Weg nach Magdeburg gemacht um bei Polo einen neuen Helm zu organisieren. Wenigstens waren da im Laden zwei nette junge Mädels, die mich bedient haben, war aber auch das einzig Positive an der Aktion.
In der Zwischenzeit waren auch Magda und Danny angekommen, so konnten wir den Scheissabend noch mit ein paar Bier ausklingen lassen.

Samstag

Morgens um acht sollte das erste Training sein, da ich mich ja schon eingeschossen hatte, bin ich im ersten Training nur 10min gefahren und hab den Rest der Zeit Danny und Richie gelassen. Nach den beiden Trainings standen wir dann auf dem 30. Startplatz, also quasi genau im Mittelfeld.
Rennstart war nach etwas Verzögerung dann um 10:40. Ich durfte starten (klappt meistens ganz gut) und konnte auch am Start einige Plätze gutmachen. Danach hab ich es dann ganz gut fliegen gelassen, hab mich auf 37er und 38er Zeiten eingeschossen und bin sogar irgendwo mittendrin auch zwei 36er gefahren, noch mal die persönliche Bestzeit verbessert. Nach knapp einer Stunde ging dann meine Tanklampe an und ich zeigte Rudi an der Boxenmauer an, dass ich noch zwei Runden fahre und dann reinkomme. In der letzten Runde kam dann allerdings das böse Übel. Beim Gasanlegen in der Hotelkurve hatte ich auf einmal keinen Vortrieb mehr, also schnell Kupplung gezogen, Motor Not-Aus und hinter die Reifenstapel gerollt. Der Streckenposten hat irgendwie nicht verstanden, dass ich den Transponder so schnell wie möglich wieder zurück zur Box haben wollte. Nach 3min Diskussion hab ich dann noch mal versucht den Motor zu starten, er lief, aber ich stellte fest, dass der dritte Gang sich als Leerlauf verkleidet hatte Bin dann also im zweiten bis zur Box gerollt, wo natürlich alle schon auf mich warteten und schon mit einem Sturz gerechnet hatten. Schon schlimm, wenn man dann mit den Worten „So geil, du bist bis auf 8 nach vorne gefahren“ begrüßt wird und die Träume 2km vorher zerplatzt sind.
Eigentlich bin ich ja bekennender Optimist, aber an diesem Wochenende ist schon soviel schief gegangen, da hab ich direkt mal den Kopf in den Sand gesteckt, besonders weil wir ja eigentlich am Montagabend Richtung Brünn aufbrechen wollten. Danny hat mir dann sofort seinen Hobel angeboten als er wieder da war, das hab ich aber dankend abgelehnt, weil bei meinem Glück, hätte ich seine wahrscheinlich noch im Kies versenkt oder so. Er hat dann weiter auf mich eingeredet bis ich zu ihm gesagt habe, dass ich dann doch mal mit seiner fahre. Leider kam er aus dem nächsten Turn mit dem Lumpensammler zurück und ein Pleuel guckte aus dem Zylinder.. was ein verkacktes Wochenende.
Für mich war die Sache eigentlich erledigt und im Kopf hatte ich auch Brünn abgesagt, aber Danny hat mir immer wieder gut zugesprochen und meinte, dass wir das schon irgendwie hinbekommen würden, Hut ab für diesen Optimismus. Also mein Gerödel auf 3 Autos verteilt, die Moppeds auf Dannys Hänger gepackt und uns auf den Weg Richtung Ruhrgebiet gemacht.
Nur abhaken konnte ich dieses üble Wochenende noch immer nicht, weil auf einmal Lenny anrief und mich nach dem Boxenschlüssel fragte, den ich natürlich vergessen hatte ihm zurückzugeben in dem ganzen Trouble. Noch mal vielen vielen Dank an Enzo und Rudi fürs Zurückfahren.
Zum Glück war der Samstag dann vorbei, so dass nicht noch mehr passieren konnte.

Sonntag

Am Sonntag startete dann das Synchronschrauben, an zwei Moppeds die Verkleidung runter und die Motoren raus, weil wir mein Getriebe mit den Resten von Dannys Motor wieder Instand setzten wollten. War ja klar, dass nicht alles gut gehen konnte hierbei, fing eigentlich damit an, dass die erste Schraube an meinem Krümmer abriss und im Motor stecken blieb, blieb auch nicht die letzte.
Danny hat dann mit Daniel von Fast Bike Service - Startseite telefoniert, der sich bereit erklärte die Getriebe zu tauschen, da wollten wir uns nämlich nicht drantrauen, weil wir das noch nie gemacht haben. Vielen Dank auch an dieser Stelle noch mal an Daniel, den wir dann am Montag den ganzen Tag bis spät Abends beschäftigt haben.
Bleiben wir erstmal bei Sonntag, irgendwann waren dann unsere Bikes geschlachtet und an Dannys so gut wie nix mehr, weil wir bei ihm auch noch den ganzen Vorderbau ausgebaut hatten um diesen an die 750er von Magda zu verpflanzen, mit dem Hobel wollte Danny in Brünn an den Start gehen. Zum Glück hatten wir viele fleißige Hände dabei, die uns tatkräftig unterstützt haben, auch dafür noch mal danke.

Montag

Montagmorgen machte ich mich von meinen Eltern aus mit der Gixxe von meinem Bruder (zum Glück ließ er mich noch fahren, obwohl er bestimmt ein paar Bedenken hatte, dass ich irgendwas zerstöre) auf dem Weg nach Bochum. Von dem Tag hatte ich den Kaffee schon wieder auf als ich bemerkte, dass sich auf der Autobahn der Rucksack geöffnet hat und meine eingepackte kurze Hose irgendwo auf der A2 verloren gegangen war, zum Glück war meine Geldbörse noch drin, sonst hätte ich mir gleich einen Strick nehmen können.
Den Rest von meiner Gixxe also verspätet auf den Hänger von Miro (sollten wir eigentlich bis zwölf zurückgebracht haben) geladen, die Motoren lagen schon bei Babsi im Kofferraum und auf ging’s zu Daniel von Fastbikeservice. Alles ausgeladen unser Dilemma geschildert und er wollte sich drum kümmern, hatte zum Glück den Tag nicht soviel zutun. Fand ich echt genial, dass er sich direkt drum gekümmert hat, hab ich mich schon bedankt? ;-)
Wir dann also nach Wuppertal und Miro den Hänger wiedergebracht und dann startete unsere Odyssee zwischen Bochum, Mühlheim und Moers. Wir waren den ganzen Tag nur am rumgurken, neuen Hänger holen, Rennpappe für die 750er abholen und zwischendurch noch wieder bei Fastbikeservice vorbei.
Ziemlich spät abends war mein Motor dann fertig, mit neuem Getriebe und neuem Zylinderkopf (das führ ich jetzt nicht noch weiter aus), wir bauten den Motor in den Rahmen und machten uns auf dem Weg nach Bochum. Ich musste zwischendurch noch die Gixxe von meinem Bruder wegbringen und war erst um eins wieder in Bochum. In der Zwischenzeit hatte Danny schon ordentlich an meinem Bike gewerkelt und sie sah sogar schon wieder ein bisschen nach Motorrad aus. Nachdem meine dann wieder ganz war, ging es daran die 750er fertigzustellen, die Verkleidung passte leider nur widerspenstig und so dauerte es bis kurz vor sechs in der Früh, bis wir die Schraubendreher aus der Hand legen konnten.

Dienstag

Ein kurzes Laufenlassen des Motors reichte natürlich nachts als Check aus, also fuhren wir zu Danny beluden das Auto, schmeißten die Moppes auf den Hänger und machten uns gegen halb neun auf den Weg nach Tschechien. Mit dem Schlafen wechselten wir uns dann erstmal ab, bis wir beide so einigermaßen fit waren.
Irgendwann gegen 18 Uhr kamen wir dann in Brünn an und wurden von allen anderen begrüßt, die (wie wir) fast schon nicht damit gerechnet haben, dass wir das schaffen.

Mittwoch

Da es am Dienstag alles soweit reibungslos geklappt hat, wähnte ich mich schon in Sicherheit und freute mich auf zwei Tage Brünn, allerdings bekam ich direkt wieder einen Dämpfer als ich morgens zum ersten Turn aus der Box rollte. Mein Mopped stotterte in der Boxengasse nur vor sich hin, wenn ich Gas anlegte. Also wieder in die Box, Tank hoch und alle Kabelverbindungen und Schläuche überprüft. Und siehe da, obwohl wir eigentlich nichts gefunden hatten, lief sie von da an einwandfrei. Der erste Turn fiel also flach und auch im zweiten schaffte ich es nicht, mal eine fliegende Runde zu fahren, weil abgebrochen wurde. Im dritten Turn zog ich dann langsam das Tempo an und landete prompt im Kies, weil die Kupplung, die ich jetzt drin hatte, nicht wusste, dass sie eine Anti-Hopping ist und mich mit üblem Hinterradstempeln überraschte. Also ab zum Mechaniker und die Kupplung einstellen lassen, von da an funktionierte sie einwandfrei. In der Zwischenzeit hatten wir auch den ersten Schrott in unserer Box, weil Rene seine Gixxe im Kies versenkt hat, gute Besserung auch noch mal an dieser Stelle.
Ich hab dann mal angefangen mich in Brünn zu verlieben und bin im 4. oder 5. Turn eine 2.15 gefahren und konnte so den Tag erfolgreich abschließen, weil die Reifen nicht mehr so pralle waren.

Donnerstag

Mit meiner Zeit vom Vortag hätte ich bei den 1000er eigentlich um den 20. Startplatz gestanden, da ich aber am Morgen schon die ersten bösen Rutscher am Hinterrad hatte (wir hatten es ja nicht mehr geschafft bei mir zuhause vorbeizufahren und frische Reifen zu holen), hab ich dann die Nennung vom Rennen zurückgezogen. Kenne mich da mittlerweile ja ganz gut, im Rennen hätte ich auch mit alten Reifen alles gegeben, das hätte bestimmt nicht hingehauen. Also hab ich mir die Rennen schön von außen angeschaut. Danny ist mit der 750er sogar auf einen tollen 5. Platz in seiner Klasse gefahren und auch die anderen Jungs hatten viel Spaß beim Rennen. Der nette Markus hatte dann für mich noch einen erst einen Tag gefahrenen Hinterreifen übrig, den ich mir aufziehen ließ und abends noch eine Stunde am Stück fahren konnte, bin halt doch einer für die Langstrecke. Hab mich während des Fahrens schon gefragt wie viel Spaß hier doch der GEC machen muss ;-)

Als Fazit zu Brünn kann ich also nur sagen, dass es MEGA viel Spaß gemacht und sich der ganze Stress und Aufwand gelohnt hat. Es war eine super organisierte Veranstaltung von SPS, mit denen ich jetzt das zweite Mal unterwegs war und die ich bedenkenlos weiterempfehlen kann. Nur schade, dass der Meyer Kurt diesmal nicht mit dabei war ;-) Aber nächstes Jahr bin ich definitiv wieder mit dabei, muss doch unbedingt wieder in Brünn fahren.

Abends haben wir es dann bei einer Grillparty im Hotel noch mal richtig krachen lassen (ich zumindest) ;-) War dann quasi der Master-reset für den ganzen Stress der Vortage und am Freitag haben mich Danny und Magda dann zuhause abgesetzt…


So genug rumgeheult, jetzt freue ich mich schon auf einen tollen Saisonabschluss mit ProSpeed in Oschersleben Ende September, bis denne dann…

Und noch ein paar Bilder:









 
E

Extremiac

Gast
Auch wenn es eine Odyssee war ... nett geschrieben.

Manchmal braucht man so Dämpfer damit man mal wieder weiß wie gut es läuft und was alles hätte schief gehen können wenn mal wieder alles geklappt hat.

Extremiac´s-Chaos-Theorie :D
 
G

Gojim

Gixxer
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Bielefeld/Usedom
Motorrad
GSX-R 750 K0
Jaa mein Rucksack hatte sich auch mal geöffnet. Unmittelbar nach dem Kauf meiner Maschine in Stuttgart bei 3 Std. strömenden Regen und völliger geographischer Orientierungslosigkeit (kei navi, kei Karte, nicht mal gescheite Klamotten).
Geldbeutel, Kaufvertrag und Telefon waren noch drinne aber nicht mehr der Fahrzeugbrief den ich zum anmelden benötigt hätte. Diesen dann wieder zu ordern war ne ähnliche Odysse.
Aber wenn man das alles liest, fühlt man sich doch gleich besser:D
 
Thema:

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