Ein Freak auf der Isle of Man

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Yoshimura

Yoshimura

Großgixxer
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Jetzt ging es los. Wir durften Boarden. Vorausschauend fahren war hier wichtig. da auf der Rampe Gitter mit Längsrillen waren, die breiter als der Vorderreifen waren. Also schön vorsichtig. Die Motorräder wurden diesmal von dem Personal „verzurrt“ was aber ziemlich dürftig war. Ein Hanf Seil von der Fußraste ans Geländer fest gemacht. Aber die wissen schon was sie tun. Schließlich sind allein auf dieser Fähre geschätzt 2000 Motorräder. Da spielt die Erfahrung. . .
Wir sicherten uns einen schönen Platz im Schiff mit toller Aussicht. Das dies ein Fehler war, bemerkten wir erst später.
20:30 Uhr. Noch immer fahren Motorräder auf das Schiff. Ich sehe so langsam die Abfahrt von 21 Uhr in Gefahr. Doch hier sind nur Profis am Werk. Um 21 Uhr legte die Rakete los.
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Mit wirklich einer mega Geschwindigkeit flogen wir über das Wasser. Unsere Plätze waren schrecklich. Wir haben nicht bemerkt, dass hinter uns die einzige Tür ist, die nach draußen führte. Und da jeder mal raus will, war die Tür quasi nie zu und draußen war es arsch kalt.
Apropos kalt, was ich noch gar nicht erwähnt hatte: seit Köln habe ich Bombenwetter. Nur Sonne und immer mindestens 16 Grad. In Holland war es etwas windig sodass wir bei Schräglage geradeaus fuhren. Aber warm war es dennoch. Nachts aber wurde es schweinekalt.
Wir frierten uns also den Arsch ab. Wir waren auch sehr müde aber Augen zu machen war nicht. Wir tranken also Tee um uns aufzuwärmen. Viele der Motorradfahrer tranken Bier was ich nicht verstanden habe. Ausnahmslos müssen ja alle noch fahren in 2 Stunden und es gab wirklich welche, die eins nach dem anderen getrunken haben.

Und dann der Moment der Glückseeligkeit. Heinz ist eingeschlafen. Diese Kosmische ruhe. Einfach herrlich. Nun wusste ich, den Frieden auf erden gibt es wirklich.

23:45 Uhr. Die Fähre bleibt stehen.
Wir sind da. Douglas. Die Hauptstadt von der Isle of Man. Von der einen auf der anderen Sekunde rast mein Herz. Wir gehen zu unseren Motorrädern, machen die Schnur ab und starten den Motor. Die Luke geht auf. Frische Luft kommt in die Fähre. Luft von der Isle of Man. Die Ampel geht auf Grün und zum ersten Mal berühre ich den heiligen Boden. Wir halten direkt am Rand an um die Truppe wieder zusammen zu führen. Nach einem kurzen Begrüßungswort vom Tourguide fuhren wir zu unserer Unterkunft.

Als erstes an der Promenade von Douglas entlang. Bis 24 Uhr steppt hier der Bär. Mir kamen Betrunkene entgegen mit Pilonen über dem Kopf. Sie rannten also völlig blind und gleichgewichtsgestört über die Straße. Andere standen am Straßenrand und jubelten uns zu....wollten dass wir den Motor aufheulen lassen, Wheelies ziehen oder Bourn-Outs machen. Viele Engländer auf Ihren Bikes machten dies auch. Es machte mega Spaß das anzusehen aber es war auch nicht ungefährlich. Schließlich sah man fast nichts durch Qualm und Menschen auf der Straße.

Aus der Stadt raus, wurde es ruhiger und dann das Tempo auch mal etwas schneller trotz Dunkelheit. Meine Sicht war aber bei Null. Getöntes Visier ist einfach kacke bei Dunkelheit. Und aufmachen konnte ich es nicht da echt verdammt viele Insekten in der Luft waren.
Unsere Unterkunft war direkt beim Streckenabschnitt „Ginger Hall“. Fahrzeit von Douglas ungefähr 30 Minuten. Die Fahrt selber dahin war ganz okay. Die Strecke bestimmt gut, wenn es hell wäre. Leicht zu erkennen war nur, das links Berge waren und rechts Klippen und das Meer. Sehr beruhigend.
Dann, kurz vor unserer Unterkunft plötzlich besserer Asphalt, die Kurven mit Heuballen bestückt, überall „Pokerstars“, „Dainese“ und „Monster Energy“ Werbebanner. Wir sind auf einem Teil der Rennstrecke. Automatisch gibt man mehr Gas. Die Werbung, die Spuren der Reifen und die rot weißen Randsteine verleiten einen einfach dazu. Aber allen geht es so. Die ganze Gruppe fährt plötzlich schneller. Schnell ist der Spaß aber vorbei. Wir sind da.


Wie die Unterkunft so ist erzähle ich euch später. Jetzt wird erstmal geschlafen. Wir haben 2 Uhr nachts. Das Rennen von Samstag wurde wegen Regen abgesagt und auf Sonntag verschoben. Das heißt der erste „freie“ Tag wurde zum Renntag. Super. Ich freu mich. Schnell schlafe ich aber ein. Ich war einfach mega am Arsch.

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So, nun habt Ihr erstmal bis Montag oder DIenstag Zeit zum Lesen. Der Abschnitt "Anreise" ist hiermit beendet.:cool:
 
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Alti

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Supergixxer
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Wie bis Montag oder Dienstag?? Bin jetzt schon durch :D:D
 
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fabian_86

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Absolut Mega Geil Junge... Könntest Autor werden, mich hättest auf jeden Fall als Käufer
 
jaydee

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sehr interessant zum mitlesen, dickes Danke!
 
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Tuh dir selber einen Gefallen und verdien deine Brötchen als Autor!!!
Geil geschrieben...!
Geiler Text...!
Geil gemacht...!
Lass uns doch bitte nicht bis Montag-Dienstag warten...
 
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Fenriz

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bitte poste ein bild von heinz, wenn nötig mit balken vor den augen :D :D BITTE :D:D:D komm jetzt vor lachen schon nemme klar:D:D
 
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Großgixxer
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Und der Heinz is echt mit nem Roller gefahren xD Auch schoen ueber die Strecke geblasen?
 
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schöne Fortsetzung immer weiter so
 
peanut

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Super Bericht !

Warte schon auf den nächsten.
Bitte viele Bilder posten von den "Verrückten" dort usw.

Ich muss da auch irgendwann mal hin....:D
 
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Sehr schön! Neben Chef Koch`s SRAD Thread und ElGato`s Japan Thread der interessanteste Thread hier!

Danke für Deine Mühen und weiter machen!
 
superbraz

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Großgixxer
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jetzt mach dir hier keine Feinde und schreib endlich weiter! :)
 
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Ein toller Reisebericht. Als TT Fan gibt es auch von mir ein riesengroßes DANKESCHÖN. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht. Was wohl Heinz gerade so treibt??? ;-)
 
spike253

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Einfach super zu lesen ... Ich will mehr :D
 
moik

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Sehr schön geschrieben... ich weiss jetzt schon, das es nicht dein letzter Besuch dort war ;-).
Thema ist aboniert :-)
 
Nytara

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+Netri den Beitrag lesen lassen muss zum anfixxen, damit wir auch nächstes Jahr hinfahren+ :up_to_so:
 
Cheffe

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Sehr schön geschrieben bin jetzt erst dazu gekommen das zu lesen,aber das hat sich gelohnt!!

:up:
 
Yoshimura

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1. Tag – Crosby Jump:
Wüüüüüüüüüüüüüüm möööööööööööööö
bssssssssssssssüüüüüüüüü üüüüüüüüüüüüüüäääääääääääääää
bröööööööööööööööhhh
niiiiiiiiiiiiiii ni ni ni ni ni.... peng peng.... niiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii

Meine Augen öffnen sich. Ich werde geweckt von sehr seltsamen Geräuschen. Was ist das? Kommt aus Richtung Straße...Straße? Fuck! Ich hab das Rennen verpasst. Wie viel Uhr ist es denn? Höö. 6 Uhr? Aber was macht denn da so ein Krach? Ich ging zum Fenster um der Sache auf den Grund zu gehen. Das sind Mopeds. Jede Menge Touristen, die die frühen Morgenstunden ausnutzen um freie Fahrt zu haben. Fahren die denn alle ohne Endschalldämpfer? Gott, ist das laut. Ich lege mich also erstmal wieder ins Bett und höre dem „mechanischen Vogelgezwitscher“ zu. Herrlich. Jetzt erinnerte ich mich auch wieder. TÜV und Engländer. Das sind zwei dinge die passen einfach nicht zusammen.
Wie sieht nun mein Tag aus? Heute ist Mad Sunday. Man könnte das auch Freaky Friday nennen, aber geht ja nicht. Es ist ja Sonntag. Früher war am Mad Sunday die komplette Rennstrecke gesperrt für Touristen, damit die auch mal fahren können wie echte Rennfahrer. Dies wurde aber leider geändert aufgrund der vielen Unfälle. Jetzt ist nur der Streckenabschnitt am Snaefell als „Rennstrecke“ frei. Sieht so aus, dass jeder die Straße ohne Rücksicht auf die StVO nutzen darf. Zudem ist die Straße zur Einbahnstraße gemacht worden. Das auch über die ganzen zwei Wochen. Ob es nun weniger Unfälle gibt wage ich zu bezweifeln. Also ist der Mad Sunday nur noch wegen der „Tradition“ da. Dennoch geht heute der Punk ab auf den Straßen. Mittags dann ist das Dainese-Superstock-Rennen. Es war eigentlich für Samstag geplant aber wegen dem vielen Regen letzte Woche wurde es auf heute verschoben. Glück muss man haben. Ich werde wohl vorher die komplette Strecke einmal abfahren und mich dann entscheiden, wo ich das Rennen schaue. Ich habe mich natürlich schon zu Hause gut informiert, wo man am besten gucken kann. Es haben sich dabei 4-6 stellen raus Kristallisiert. Wichtig nur, eine Stunde vor Rennbeginn wird die Strecke gesperrt. Das heißt, man muss dann da sein, wo man die nächsten drei Stunden bleiben möchte. Das Betreten der Strecke während der Sperrung kostet übrigens 2500 € Strafe. Also sollte man sich gut überlegen, was man tut. Und an Verpflegung sollte man auch denken.

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Jetzt gibt es aber erstmal Frühstück mit den anderen. Mal schauen, wie der Plan so aussieht. Heinz ist auf jeden Fall schon wach. Ich höre ihn in der Küche reden. Mein Schlafzimmer ist direkt über der Küche und der Bauingenieur dieses Hauses ist wohl derselbe wie der von der P&O-Fähre. Man hört einfach alles. Aber mit wem redet Heinz? Alle schlafen noch bzw. sind noch nicht unten. Oh man, jetzt muss schon der Toaster unter Heinz Redewahn leiden. Um 9 Uhr gehe ich auch runter. Alle sind da. Um 10 Uhr wollen wir als Gruppe die Rennstrecke gemütlich abfahren und hier und da mal an halten. Schwul. Ich will doch nur fahren. Mich hält es einfach nicht mehr im Haus. Ich ziehe meine Sachen an und drehe schon einmal eine Runde. Also rauf aufs Moped und los geht’s. Vom Hof runter fahren und links abbiegen. 500 Meter fahren und schon bin ich an der Straße, die auch gleich ein Rennabschnitt ist. Ginger Hall. Doch gleich gibt es erste Koordinationsprobleme. Ich habe mich natürlich auf der rechten Straßenhälfte eingeordnet um dann rechts weiter zu fahren. Als ich stand fiel mir der Aufkleber im Spiegel auf - „Links fahren“. Fuck! Da war ja was. Mal sehen wie oft mir das noch passiert.
Jetzt geht es aber los. Ich zieh am Hahn, das Vorderrad geht hoch und ich beschleunige voll. Im Augenwinkel sehe ich gerade noch so ein Schild – 30mph – Ich fahre 180 km/h. Ich erinnerte mich an einen Zettel wo drauf stand: „Achtung – Geschwindigkeitskontrollen – Bußgeld: Pro 1 Meile zu schnell, 10 Pfund Strafe!“ Oh oh, zum Glück kommt auch gerade Ramsey, eine Stadt im Norden der Insel. Ich nutze die Tankstelle zum Drehen und fahre wieder zurück. Die anderen sind auch bereit und wir beginnen zum ersten Mal die Rennstrecke als Touristen zu befahren. Auf dem Snaefell-Mountain angekommen hielten wir am Joe Dunlop Denkmal. Dies ist auf jeden Fall ein Pflichtbesuch, wenn man auf der Insel ist.
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Sehr krank, von da oben hört man die Mopeds eine Minute bevor man sie sieht und drei Minuten nachdem man sie gesehen hat. Durch die ganzen Berge gingen die Schallwellen ziemlich gut rum. Akustisch war das einfach genial. Ich wusste nicht, dass es so etwas gibt aber ich hatte ein Trommelfell-Orgasmus. Meine Härchen tanzten Samba.
Nach ein paar hundert Fotos fuhren wir weiter. Ich überholte alle und nutzte die freie fahrt um mich an die Rennstrecke zu gewöhnen. Schließlich will ich am Ende meiner Reise mindestens eine 30 Minuten Zeit hinlegen…
Am Grandstand angekommnen wurde der Verkehr unerträglich. In einer Stunde wird auch die Strecke gesperrt und die ganzen Zuschauer wollen jetzt schnell da hin, wo sie gucken wollen, oder auch nicht. Viele flüchten nämlich während des Rennens in den Süden der Insel. Da ist in der Zeit die Welt noch in Ordnung. Ich schaute mir also gut die Strecke an und schnell entschied ich mich für eine Stelle. Eine lange Gerade, die ab der Hälfte Gefälle bekommt. Hier muss es abgehen. Meinen Zettel von zu hause, wo drauf steht wo ich gucken möchte habe ich natürlich vergessen. So ein Mist. Die Gruppe verließ mich weil die woanders gucken wollte. Soll mir recht sein, so hab ich wenigstens meine Ruhe. In einer Gruppe fühle ich mich immer gezwungen mich anzupassen und zu tun, was die Mehrheit will. Dabei ist das mein Urlaub. Ich habe Geld für mich bezahlt und nicht für die Gruppe. So war ich mein eigener Herr.

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Fortsetzung folgt Donnerstag
 
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G

Gast10319

Gast
Super geschrieben,ein Lob an dich.

Viel Spaß Dir/Euch da.

Will auch mehr lesen.
 
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