GSX-R 600 (SRAD 1997) - Motor, Kolbenringe, usw.

Diskutiere GSX-R 600 (SRAD 1997) - Motor, Kolbenringe, usw. im Motoren & Motortuning Forum im Bereich Technik; Hallo, meine GSX-R 600 SRAD (Baujahr 1997, also „V“ Version mit 58.000 km auf der Uhr) verbraucht leider zunehmend mehr Öl, sodass ich...
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Racegixxer
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Hallo,

meine GSX-R 600 SRAD (Baujahr 1997, also „V“ Version mit 58.000 km auf der Uhr) verbraucht leider zunehmend mehr Öl, sodass ich mittlerweile nach jeder zweiten Ausfahrt, also alle 300-400 km Öl nachkippen muss. Bei der Kompressionsmessung der Zylinder waren statt der üblichen 14-15 Bar (Verdichtungsverhältnis von 12,0:1 + 2 bis 3 Bar) auf drei Zylindern lediglich 8 Bar vorhanden und auf einem sogar nur 4 Bar. Die Zündkerzen hatten alle massive Ablagerungen (weiß, ich denke vom verbrannten Öl) und über die Kurbelgehäuseentlüftung wird ordentlich Ölnebel in die Ansaugbrücke gedrückt.

Eher unbedeutend, aber ich erzähle es trotzdem:
Bei Topspeedfahrten auf der Autobahn wollte die Gute nie schneller als 250 laufen, was ich zuerst als Leistungsverlust gedeutet habe, da andere Leute mit der 600er SRAD locker 270 auf dem Tacho stehen haben (siehe YouTube). Nachdem zur Kompressionsmessung eh schon der Vergaser offenlag, habe ich mal nach der 98 PS Drosselung in den Gasschieberdeckeln geguckt, die auch vom Vorbesitzer noch nicht entfernt wurde. Gut, ich habe sie also ausgebaut, sodass der Motor nun wirklich offen ist und (theoritsch irgendwann nach der bevorstehenden Reparatur) auch seine 106 PS bringen wird. Ob Höchstgeschwindigkeit nun an der 98 PS Drosselung oder der schlechten Kompression lag, kann ich nicht sagen. Da ich den Motor nicht weiter beanspruchen möchte, will ich ihn erst reparieren...

Also weiter im Text:
Da ich davon ausgehe, dass die Kolbenringe verschlissen sind, möchte ich sie erneuern. Im gleichen Zug will ich eine neue Steuerkette verbauen (da rasselt es nämlich seit einem Jahren recht laut). Ein Freund von mir (der zum Glück sehr viel mehr Ahnung von der Materie als ich hat), meinte ich werde in dem Atemzug auch diverse Dichtungen erneuern müssen, die mit Sicherheit ausgehärtet oder brüchig sind.

Wieder etwas nebesächlich:
Im Frühling hatte ich einen netten Unfall mit der SRAD, nach dem sie eine komplett neue Front bekommen hat (Gabel, Felge vorne, Kanzel, Scheinwerfer, Fußraste rechts mit Bremshebel, Stummellenker, Bremshebel, usw.). Beim drei Monate später anstehenden TÜV, waren noch einmal diverse Verschleißteile fällig (Kette und beide Ritzel, Reifen, Gabelsimmerringe, Bremsbelege, usw.). Zudem habe ich auch das Heck repariert, was der Vorbesitzer leider ziemlich schlecht umgebaut hatte. :nono:

Wieder zum Thema:
Da ich die SRAD über die Zeit liebgewonnen habe und langsam auch so ziemlich alles außer dem Motor durchrepariert habe, möchte ich sie natürlich nicht weggeben oder stilllegen, sondern nun als letzte große Baustelle auch den Motor wieder in Schuss bringen. In der Vergangenheit habe ich viel an Autos und Flugzeugen (echte, keine Modelle) geschraubt, gespachtelt, laminiert, usw., aber an die Motoren habe ich mich nie getraut. Mit der SRAD möchte ich den Versuch nun wagen und das Teil mal komplett zerlegen um alles wieder schön zu machen.

Wie geschrieben wird es der erste richtige Verbrennungsmotor sein, den ich zerlege (Kettensäge gilt nicht :cool:) und ich möchte natürlich nichts falsch machen. Generell habe ich mir einige YouTube Videos zu den Themen Vergaser, Zylinder, Kolbenringe, Steuerkette, usw. angeguckt, sodass ich auch eine Vorstellung habe was mich erwartet. Sollte ich mir an einem Punkt unsicher sein oder nicht weiterkommen, habe ich auch zwei Profis an der Hand, die mir helfen würden. Trotzdem ist mein Anspruch an mich selbst erstmal es selbst zu probieren und möglichst viel dabei zu lernen. Ich möchte also dieses Wochenende anfangen den Motor zu zerlegen. Und so ergeben sich auch schon meine ersten (Anfänger-)Fragen, die ich euch gerne stellen möchte:

- Was muss ich für den Ausbau des Motors alles vorbereiten? Kette vom vorderen Ritzel abheben denke ich, Öl ablassen, Kühlflüssigkeit ablassen, alle Teile die im Weg sind wegbauen (Tank, Ansaugbrücke, Sitz), noch was?

- Wird der Motor im ganzen nach unten aus dem Rahmen herausgehoben?

- Die Kupplung fühlt sich am Kupplungshebel schon ziemlich ausgenudelt an (so wie beim Auto, wenn sie erst auf den letzten Millimetern des Pedals kommt). Kann man man das am Hebel nachstellen, oder sind da eher die Belege runter? Wenn ich eh alles auseinenandernehme, könnte ich evtl. auch einen Blick auf die Kupplungsbelege werfen, oder bekomme ich das auch einfacher raus?

- Hat jemand eine gute Quelle für hochwertige Ersatzeile (Suzuki oder besser)? Im Internet gibt es natürlich viele Shops, doch meistens haben die nicht alles was ich brauche. Klar kann ich auch mal beim Händler nachfragen... :rolleyes:

Ich freue mich auf das Projekt „SRAD Motor“ und eure Antworten, Ideen, Kommentare. Was ihr euch allerdings sparen könnte zu schreiben, sind Sätze wie „ich würde es in die Werkstatt geben“. Selbst wenn ich alles kaputt mache, ist mir das lieber als nichts zu lernen :p

In dem Sinne beste Grüße!
 
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Racegixxer
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Hi,

also sich die Teile neu von Suzuki zu kaufen, wird sich wohl nicht lohnen. Kolben und Kolbenringe wären zu teuer.
Ich glaube allein die Kolbenringe würden schon auf ~250€ kommen.

Ich würde eher mal bei Ebay schauen. Da stehen immer Zylinder+Kolben drinnen. Natürlich gebraucht. Mit Glück mit wenig Laufleistung. Aber dafür zahlste dann für einen kompletten Satz nur 100€ und die sind schon so gelaufen. Sprich du musst nur noch Einbauen und Losfahren. Kolben in den entsprechenden Zylindern lassen.

Steuerkette dann natürlich neu, die kostet nicht so viel. Als Endloskette kaufen (Falls du eine Auswahlmöglichkeit hast). Wenn ich den Zylinderkopf unten habt, kannste die auch so einfach mit der anderen austauschen. Da muss dann nichts getrennt oder vernietet werden.
Suzuki Ersatzteile kannste z.B. bei KFM auch online bestellen.

Wenn ihr den Motor dann soweit offen habt, werdet ihr euch wohl auch gleich die Lager anschauen. Die müssen dann auch getauscht werden. Das kostet nochmal viel.
Genaue Preise kannste bei KFM mit der Teilenummer nachschauen.
Nur mal so grob abgeschätzt. Glaube so ~10€ pro Pleuellager x 8 Lager = 80€
Dann so 14€ pro Hauptlager x 10 Lager = 140€
Macht also (grob!) 220€ für die Lager.

Dichtungen (Seitendeckel) werden bei Ebay etc immer die günstigen von Motogasket verkauft. Ich muss ehrlich sagen, dass ich da Silikondichtmasse vorziehe. Damit habe ich bessere Erfahrungen gemacht, was die Dichtigkeit angeht (bei Problemfällen). Und günstiger kommt es insgesamt auch.

Kupplung kannste natürlich erst immer mal nachstellen. Hinüber ist sie dann eigentlich wenn sie zu rutschen anfängt und sich das nicht über die Einstellung unten in der Nähe vom Ritzel unter der Gummiabdeckkappe beheben lässt.


Beim Motorausbau, nehme ich immer die Ölwanne ab und baue auch den Schorchel und den Öldruckregler weg.
Dann hast du unten eine glatte Auflagefläche. Dann schiebe ich einen Werkstattrollwagen (einfach so ein Brett mit Rollen) mit einem alten Reifen drauf drunter. Dann alle Motorbefestigungsschrauben lösen und schon kann man den Motor mit ein bisschen drehen und neigen aus dem Rahmen rausfahren.
 
Rhoischnook

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Racegixxer
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Hallo,
sehr schön dass Du dich selbst um die SRAD kümmern möchtest.
Ich arbeite schon lange im KFZ und Motorradbereich, hab das ganze noch von der pieke auf gelernt.
Deshalb mein Rat schraube am Motor nicht ohne - die Bibel - "das Werkstatthandbuch", hier sind alle nötigen Abläufe in der richtigen Reihenfolge sowie Drehmomente, und die Art und Weise wie und welche Schrauben gelöst und wieder festgezogen werden müssen.

Desweiteren gibt es eine sehr nette Seite speziell über die SRAD hier kannst du Dir sehr detailiert spezielles Wissen dazu erwerben. Denn wenn der Motor schon mal offen ist, dann sollte man auch über ein klein wenig hilfreiches Tunig nachdenken, auch wenn der Gute über den Umbau einer 750er SRAD schreibt - http://www.srad.bplaced.net/index.php/motor-protokoll

Desweiteren solltest Du Dir auch das Getriebe genauer ansehen, auf Zahnräder- und Lagerverschleiß, und immer auf Originalteile zurückgreifen wenn bezahlbar.

:) -> Schön dass Chef Koch unser SRAD Spezialist sich mit eingeschaltet hat :winke:

:) -> Schau mal in Dein Postkorb, Du haste soeben eine Nachricht von mir erhalten.

Gruß
Rhoi
 
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Schau dir auch mal in ruhe den Video an, hier wird das richtige checken eines Motors gut erklärt, weil wenig Kompression alleine muß nicht viel heißen:
Es handelt sich zwar um eine Ducati aber das Prinzip vom richtigen Kompressionsdruck messen sowie vom richtigen Druckverlust messen ist bei allen 4-Taktern gleich, der Motor muß immer dafür warm sein, und die Ventile müssen vorher korrekt eingestellt worden sein:
https://www.youtube.com/watch?v=_zYbWmsehPg
 
Dreas

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Hallo,

ich freue mich über euer Engagement und die Hilfestellung!

Nachdem ich gestern den gesamten Tag lang geschraubt habe, ist der Motor nun ausgebaut und zerlegt.

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Die Zylinder und Zylinderwandungen sehen für mein Dafürhalten noch ziemlich gut aus, und auch die Lager laufen alle ohne fühlbares Spiel. Da der Motor in der Vergangenheit ordentlich geklackert hat (nicht von der Drehzahl abhängig), die Steuerkette aber ordentlich gespannt war, denke ich, dass es am Ventilspiel lag (habe ich blöder Weise nicht direkt gemessen und auch vor der Kompressionsmessung nicht nach geschaut).

Um möglichst viel Nutzen vom Zerlegen des Motors zu ziehen, möchte ich alle Dichtungen und die Simmerringe an der Welle auf der das Ritzel sitzt, sowie an der Schaltstange neu machen. Tuning finde ich auch super, nur möchte ich nicht zu viel Geld in die Hand nehmen und die SRAD auch noch legal auf der Straße fahren können :)

Die Führung der Kette, auf die der Steuerkettenspanner drückt, hat einen leichten Bauch (ich denke vom Druck) und einen ordentlichen Abdruck des Spanners. Im gespannten Zustand fährt der Kettenspanner auch relativ (subjektiv, habe kein Maß dafür) weit raus. Gibt es eine Angabe wie weit die Steuerkette gelängt sein darf oder was normal ist? Falls es im Suzuki WHB steht, sorry, da habe ich noch nicht nachgeschaut.

Die Kupplungsscheiben werde ich demnächst (vielleicht schaffe ich das sogar heute noch) mal ausbauen und mir angucken wie viel Belag noch vorhanden ist.

Die Kolbenringe sind bei Suzuki wirklich recht teuer (dein angegebener Preis stimmt).

Die nächsten Tage habe ich leider weniger Zeit zum Schrauben, aber ich halte euch auf dem laufenden und bedanke mich schonmal für eure Hilfe. :D
 
Rhoischnook

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Racegixxer
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Gibt es eine Angabe wie weit die Steuerkette gelängt sein darf oder was normal ist? Falls es im Suzuki WHB steht, sorry, da habe ich noch nicht nachgeschaut.
Steht drin z.b. auf Seite: 397
 
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Racegixxer
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So, vorhin habe ich noch die Ventile ausgebaut und die Zylinder und den Kopf gereinigt. Da die Kolbenringe auch nicht richtig schlecht aussehen, wird wohl der Großteil des Öls durch die Ventile geflossen sein. Die Öldichtungen in den Ventilschäften sehen auch ziemlich mitgenommen und teilweise ein bisschen verbrannt aus. Die schlechten Kompressionswerte kamen vermutlich auch von den Ventilstößeln, die nicht 100%ig geschlossen haben. An einigen Stellen hat man Verkrustungen an der Dichtstelle der Ventile gesehen.

WP_20151114_18_02_45_Pro.jpg

Vielleicht bin ich nur zu doof das WHB zu lesen, aber ich finde auf Seite 397 (und den umliegenden Seiten) keine Informationen zur zulässigen Kettenlängung der Steuerkette. :confused:
 
Tom00

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Im WHB bei der 750 steht auch nichts drin. Habe mal einen Suzi Mechaniker gefragt zwegs Steuerkette wechseln dieser sagte ab 90 TKm Laufleistung sollte man diese austauschen.

Ich finde es ja gut das du diesen Motor zerlegt und wieder aufbaust aber mit einem Tauschmotor wärst du mit Sicherheit günstiger weg gekommen. Bis dieser Motor wieder läuft gehe ich von ca. 600-800 € aus.:rolleyes:
 
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mastergamer

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Wobei dann aber alles gemacht wäre, bei nem tauschmotor weiß man ja auch nit was man bekommt.
 
Unterhemd_94

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Klasse, endlich Lesestoff für die Wintermonate! ;)
Mir geht es wie dir. Hab hier und Probleme mit meiner SRAD aber die ist mir so ans Herz gewachsen, dass mir das gar nichts ausmacht :D
 
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Jawohl Jungs eure Einstellung gefällt mir :won:
Wenn ich mir einen Tauschmotor hole, dann muß der nur von außen Gut aussehen, weil ich den sowieso direkt auseinander reiße um innen alles neu zu machen.

Die Alterung einer Steuerkette hängt fast gänzlich von der Fahrweise ab, da sie absolut von der Umwelt abgekapselt in Öl läuft.

Was die Steuerkette stresst sind:
- Das Starten des Motors, weil hier die Kette von jetzt auf gleich von null auf vierstellige Drehzahlen gepumpt wird.
- Oder das abrupte hochjagen eines laufenden Motors ohne Last.
Durch die unterschiedliche Trägheit der Massen bei der Kraftübertragung (Kurbelwelle-Steuerkette-Nockenwelle) kommt es hierbei zu erhöhtem Verschleiß und auch zu vermehrtem Kettenlängen.

Das bedeutet in der Praxis:
Wer viel Kurzstrecke fährt mit vielen Motorstarts, oder z.B. an der Ampel gerne den Motor unsinnig ohne Last hochjagt - warum auch immer! Der verkürzt dadurch die Lebendauer der Steuerkette sowie der Ritzel von Nockenwellen und Kurbelwelle usw.

Wer dies vermeidet, braucht sich um die Steuerkette in der Regel wenig Gedanken zu machen.

Da man aber bei älteren gebrauchten meist nicht weiß, was der Vorbesitzer so alles getrieben hat, der ist mit der 90000 KM Regel sicher gut bedient.

Vielleicht bin ich nur zu doof das WHB zu lesen, aber ich finde auf Seite 397 (und den umliegenden Seiten) keine Informationen zur zulässigen Kettenlängung der Steuerkette.
Nein biste nicht, ich hatte bei den Servicedaten auf Seite 397 nicht mehr weitergelesen, da steht nur 15 PINs aber nicht die Max. Kettenlängung über die 15 PINs - warum auch immer.
Bei meiner z.b. steht es muß über 21 Ketten-PINS mittels Schieblehre gemessen werden, wobei die Gesamtlänge nicht größer als 158mm betragen darf, ansosnt muß diese raus. Wobei, wenn ich einen fast 20 Jahre alten hochdrehenden Motor zerlege, dann, dann tausche ich die Steuerkette mit aus. Schau Dir auch die Ritzel der Nockenwellen und der Kurbelwelle an, an denen sieht man oft den Veschleiß besser als an der Kette, so zumindest ist meine Erfahrung.
So, vorhin habe ich noch die Ventile ausgebaut und die Zylinder und den Kopf gereinigt. Da die Kolbenringe auch nicht richtig schlecht aussehen, wird wohl der Großteil des Öls durch die Ventile geflossen sein.
Durch die Ventile kann kein Öl fließen.

Die Öldichtungen in den Ventilschäften sehen auch ziemlich mitgenommen und teilweise ein bisschen verbrannt aus. Die schlechten Kompressionswerte kamen vermutlich auch von den Ventilstößeln, die nicht 100%ig geschlossen haben. An einigen Stellen hat man Verkrustungen an der Dichtstelle der Ventile gesehen.
Das wird so sein, deshalb hatte ich weiter oben den Link zum Video hinterlegt, mit der Kompressions- und Druckverlustmessung.

Da die Kolbenringe auch nicht richtig schlecht aussehen
Das wird man sehen wenn Du die vermessen hast, die Angaben für die Piston Rings findest Du aber wirklich auf Seite 397.
 
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Langsam beginnt dieses Forum mir Spaß zu machen. Ich freue mich wirklich über jedes nette Gespräch zum Thema und die viele Hilfe! :)

Durch die Ventile kann kein Öl fließen.
Wieso soll das nicht gehen? Ist das "Oil Seal" undicht, so gelangt das Öl an den Abdeckkappen, Shims, Federn, dem "Oil Seal" selbst und dem Ventilstößel vorbei in die Brennkammer. Fotos des Zylinderkopfes und eine Explosionszeichnung dazu kann ich gerne später posten...
 
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An den Ventilen vorbei durch abgeriebene Ölschaftdichtungen das geht natürlich. Aber nicht durch die Ventile selbst, das habe ich damit gemeint :) Sorry für meine ungewollt irreführende Ausdrucksweise.
 
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Achso, das habe ich nicht geschnallt :D
 
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Sehr geil werd ich aufjedenfall hier mit verfolgen :)
Kupplung dürfte bei 60.000 eiglt schon gut am ende sein, daher neue einfach holen, holst am besten gleich ein komplettes packet mit stahlscheiben und federn und reibscheiben.
Idr Wenn man nen Kompressionstest macht, dann einmal Kalt, dann einen Teelöffel schuss Öl in den Jeweiligen Zylinder und nochmal probieren. wenn der wert sich ändert sind die Kolbenrigne hinüber, ist der wert allerdings gleich, dann sind deine ventilschaftdichtungen durch.
Wird was mti dem getriebe gemacht oder nichts? Weil das ist ne ganz andere komplizierte baustelle :D
Und das Ventilspiel hättest auch noch kontrollieren können :) dann könntest auch gleich Jeweilige Shims bestellen
 
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In der Zwischenzeit habe ich einen Austauschmotor für einen brauchbar guten Kurs angeboten bekommen, mich aber trotzdem für die Restauration des alten Motors entschieden. Finanziell war das vielleicht nicht die klügste Entscheidung, aber dafür weiß ich jetzt schon was ich habe und da es sich um mein erstes Projekt dieser Art handelt, ist natürlich auch der Reiz den Haufen Teile wieder zum Laufen zu bringen extrem groß :D In naher Zukunft habe ich übrigens vor die Garage mit einer weiteren GSX-R (1000 K9/L0/L1) zu bestücken, mit der ich dann schöne Fahrten bei schönem Wetter durch den Harz mache. Die SRAD soll ab dem Kauf dann eher für die Rennstrecke und den rauen Alltag herhalten. Mal sehen ob und wie gut mein Plan aufgeht :cool:

An Ersatzteilen bestellt, habe ich hauptsächlich Dichtungen und neue Kolben- und Ölabstreifringe. Falls wen die Artikelnummern interessieren, poste ich sie ggf. in einem weiteren Post oder verschicke sie per PN. Bezahlt habe ich bis dato schon ca. 600€ für die gesamten Dichtungen, Ringe, Zündkerzen (CR9EIX), Ölfilter, Dämpfer (für Airbox, die waren porös), Ventileinschleifpaste, und eine ordentliche Fühlerlehre. Hinzu kommen natürlich noch Shims (die bestelle ich erst nachdem ich "alles" wieder zusammengebaut habe und dann das Ventilspiel messen kann), neue Kühlflüssigkeit, ein paar neue Schläuche (Benzin, Unterdruck und ggf. Kühlung), und was sich noch so ergibt.

Das Getriebe ist der einzige Teil am "größen Alublock", das ich erstmal unberührt lassen möchte. Mir ist zwar in der Vergangenheit auch ab und zu schonmal der erste und zweite Gang rausgesprungen, aber das war immer unmittelbar nach dem Einkuppeln und lag sicher an einem sehr zarten Betätigen des Schalthebels. Beim richtigen Fahren ist mir das jedenfalls noch nie passiert und die Gänge flutschen auch alle gut...
 
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Nachdem gestern die Ventilschleifpaste vom Postboten gebracht wurde, habe ich mir ein kleines Tool zum Ventilschleifen gebaut. Inspiriert wurde ich dabei vom "Redneck-Tool" ( https://www.youtube.com/watch?v=qzblcjgvSCQ ). Im Gegensatz zu seinem Motor gucken bei der SRAD die Ventilenden nicht soweit heraus, dass ich sie easy mit einer Schlauchschelle "einfangen" konnte. Stattdessen habe ich meinen Schlauch so eng werden lassen, dass die Reibung des Silikons zur Mitnahme des Ventils reicht. Damit das Schlauchende am Akkuschrauber nicht durchdreht, habe ich als Träger seitens des Akkuschraubers einen Bohrer genommen. Bei der Schleifpaste (Holts für 11,20€ von Ebay) war auch ein Stab mit Saugnapf bei, den ich aber nicht gebrauchten konnte. Selbst der kleine Saubnapf war deutlich zu groß für die kleinen SRAD Ventile.

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Als ich gestern noch zufällig ein bisschen nach Ersatzteilen gestöbert habe, ist mir ein Lenkungsdämpfer von LSL für die SRAD ins Auge gefallen. Bestellt ist er nun, mal gucken wie viel er bringt :)

LSL_Daempfer.JPG

Ansonsten habe ich bemerkt, dass an meinem Gaszug das Öffnerseil ganz schön angerubbelt ist. Die Aderbrüche sind mehr als ich bereit war zu zählen, aber damit möchte ich mich im Moment auch noch nicht auseinandersetzen. Vielleicht spendiere ich ihr wenn der Motor wieder läuft ein paar neue Drahtseile.
 
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Gute Idee, deine Konstruktion hat auch den Vorteil keine starre Verbindung zu sein, somit ist ein gleichflächiges sanftes Einschleifen gewährleistet.
 
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GSX-R 600 (SRAD 1997) - Motor, Kolbenringe, usw.

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