Hallo Ändy,
kein Problem:
Der M7RR ist schwer mit dem CSA2 zu vergleichen, wirkte auf mich wie eine andere Art von Reifen.
Der CSA2 hat ein spielerisches, fast schon nervöses Handling. Allein schon den Zeigefinger raushalten wirft ihn in Schräglage (leicht übertrieben formuliert). Sehr zielgenau, schnell warm. Bietet frühzeitig maximale Haftung und Kurvenwilligkeit.
Nachteilig>recht anfällig für Unebenheiten aller Art. Sobald eine Rille in der Fahrbahn war oder ein Streifen gab es (leichte) Bewegung im Fahrwerk. Wenig Laufleistung, mieses Nässeverhalten, ist aber alles bekannt. Hatte 2-3 Rutscher bei Nässe - ohne wie irre Gas zu geben.
Danach der M7RR, fahren wie auf Schienen. Den CSA2 kann man hervorragend in der Kurve über das Gas korrigieren - das klappt beim M7RR deutlich weniger. Musste für den Reifen meinen Fahrstil etwas ändern. Dafür bomben stabil, super Nässeverhalten und Unebenheiten stören ihn nicht. Radien in der Kurve lassen sich wie mit dem Zirkel ziehen.
Braucht etwas mehr Druck für's Einlenken und auch Korrekturen in der Kurve sind nicht ganz so leicht. Sehr hohe Laufleistung. Hat aber ab der Mitte der Laufleistung ab ca. 3500km von den Eigenschaften her nachgelassen. Weniger zielgenau dann.
Danach S21. Bombenstabil, ultraharte Karkasse. Präzision wie ein Rasiermesser. Den Reifen muss man mit Konzentration fahren, aber dann stimmt jede Korrektur und jede Linie/jeder Punkt in der Kurve wird getroffen.
Punkt 10cm neben dem Stein anvisieren und das Moped fährt diese Linie. Auf schlechten Straßen eine Qual, kaum vorhandene Eigendämpfung. Super Rückmeldung vom Hinter-/Vorderrad. Auch bei mittelschnellen Kurven von 70-100km/h sehr leichtfüßig. Sehr gutes Nässeverhalten - hat mich bei strömenden Regen in den Alpen nie unsicher werden lassen. Recht leicht an die Kante zu fahren, Reifen giert förmlich nach Kurven. Haftung im Trockenen konnte ich nicht an die Grenze bringen. Gute Laufleistung >ich fahre aber recht viel Autobahn um zu Mopped-Treffen zu kommen. Durch die harte Schicht in der Mitte nutzt er sich bei moderatem Tempo sehr gering ab.
Der Reifen muss paar Kurven warm gefahren werden, kalt eiert er und ist ungenau(verglichen zum CSA2 – dennoch hohes Niveau). 3 Minuten warm fahren reichen aber. Weiterer Vorteil >auch wenn ich die Tour nicht Attacke fahre und mal etwas "bummle" ist der Reifen spitze.
Jetzt Power RS.
Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, hat ein Absenken des Luftdrucks geholfen. Der Reifen ist bei schnelleren Kurven sehr handlich, anfänglich war das Auslenken aus der Kurve sehr kräftezehrend. Bei den BMW Days in Garmisch konnte ich mich am Michelin-Stand austauschen. Ich fahre jetzt vorne 2,3/hinten 2,4. Das hat den Kraftaufwand deutlich reduziert und das Fahrverhalten für mich verbessert. Gibt sehr gute Rückmeldung und hat viel Haftung.
Irre viel Stabilität auf der Bremse – sowas habe ich noch nie erlebt. Starkes Ankern und die Kiste wackelt nicht und behält ihre Ruhe. Auch bei tiefer Schräglage habe ich vollstes Vertrauen in den Reifen. Nässehaftung – bisher vollkommen ok.
Dazu eine super Eigendämpfung – man bekommt alles mit aber die harten Schläge des S21 bei Querfugen bleiben aus.
Nachteil – der Reifen muss mit Druck auf dem Gas gefahren werden. Banales Bummeln führt zu teigigem Lenkverhalten und die Präzision leidet. Je schneller ich fahre und stärker bremse, umso besser funktioniert er. Dann sind auch schnelle Wechselkurven inzwischen weniger problematisch. Dennoch bekomme ich ihn nicht auf die Kante.
Ich schwanke zwischen S21 und Power RS für’s nächste Mal. Für mich am nahesten dran am CSA2 ist der S21. Besonders bei der Präzision und der Lenkkraft/Kurvenwilligkeit ist der S21 eine Wucht.
Das sind alles meine Erfahrungen – bin Hobbypilot ohne allzuviel Rennstreckenerfahrung.
Gruß