Ab ins Französische Gebirge

Diskutiere Ab ins Französische Gebirge im Ferien- und Tourenberichte Forum im Bereich Allgemein; Vorwort: Wie es so oft ist hat man in den Ferien fast den meisten Stress, aus diesem Grund dauerte der Bericht ein paar Tage länger, geplant war...
Thomas91

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Legendärergixxer
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Vorwort:
Wie es so oft ist hat man in den Ferien fast den meisten Stress, aus diesem Grund dauerte der Bericht ein paar Tage länger, geplant war er eigendlich 1-2 Tage nach der Reise, damit die erinnerungen in meinen alten vergrauten versifften Hirnzellen noch frisch sind…
Nun, wir haben unsere Tour nach gut 1.400km in 5 Tagen mehr oder weniger heil Überstanden, aber wir dachten uns, normal kann jeder, wir machen natürlich "ganz geplant" ein etwas anderen Urlaub, welcher aber trotzdem mächtig Spaß gemacht hat :cool: :D

Aber fangen wir dazu ganz von vorne an...

Freitag:
Unser Start wurde auf Samstag den 11.8. geplant, daher musste ich am Freitag nach dem letzten Arbeitstag vor Ferienbeginn noch meine Maschine beladen und Ready für die Reise machen. Ist ja auch kein Ding dachte ich mir, bzw wäre es auch nicht wenn man als Kind nicht öfters mal vom Wickeltisch gefallen wäre, immer und immer wieder :lol:

Also erstmal alles schön mit Klebeband abgeklebt, man hat ja von meiner Reise 2012 dazu gelernt und will den Lack schützen, Satteltaschen habe ich vom Louis die Moto Coach gekauft, welche Preis/Leistungstechnisch echt Top sind, natürlich davor nie wirklich getesten wie gut sie zu Montieren gehen, nach schlappen 60 Minuten hatte ich auch ein System konzipiert, welches zwar jeden morgen gefühlt ebenso lange braucht um montiert zu werden, aber die Taschen Sitzen dafür Bombenfest und sitzen weitgehend gerade.
Da ich ja so ein freundlicher Mensch bin und mein Kollege eine zickige Italienerin ala Tuono V4 bewegt, dachte ich mir ich nehme mal zur Sicherheit etwas Werkzeug mit, 2 GoPros dürfen natürlich auch nicht fehlen, genauso wie Klebeband, Regenkombi, Bose Soundlink, Ladegeräte, Zubehör,.... Bäng, eine Satteltasche rand voll, obwohl ich sie schon "erweitert" habe. Naja, habe ja noch eine 2. für meine Freizeitbekleidung.
Mit biegen und brechen ging alles rein. In der Hinsicht könnte ich eine Frau sein, nehme jedem Mist mit "könnte ich ja noch brauchen".
Also Maschine wieder zurück in die Motorradgarage oder wie sie auch von recht merkwürdigen Bürgern genannt wird; ins Gartenhaus :rolleyes::lol:
Da kamen dann schon die Spätfolgen der Wicketischpannen von früher zum Vorschein "ach mist, Luftdruck wollte ich noch checken, also wieder zurück raus rollen", Theoretisch ja alles kein Problem, wenn man nicht so weich in der Birne wäre und den Seitenständer vermutlich nur zu 80% ausklappt, in dem Moment wo ich locker lässig mein Bein über die Maschine schwinge um abzusteigen, kam diese auf die Idee, meine neu Verlegten Terrassen platten mal genauer unter die Lupe zu nehmen und sie senkte sich sanft nach unten, sie wusste natürlich schon das es ihr weh tun würde, daher nahm die mein linkes Bein als Bremse und rutschte ganz sanft und elegant wie ein Elefant auf Kokain mein Bein hinab, und mein innerer Reflex steckte währenddessen meine rechten Finger in die erst beste Öffnung, hmm, kommt mir irgendwie bekannt vor diese Situation, aber anderes Thema :D

Nach dem ich mein Bein unter der Maschine raus gezogen habe, checkte ich erstmal ob das irgendjemand beobachtet hat, puh, zum Glück nicht, also Maschine wieder aufrichten, provisorisch etwas Schwarzen Lack auf dem Limadeckel gestrichen, und sie sah wieder aus wie neu, das meiste bekam mein Bein und die Satteltasche ab, welche es beide sehr locker lässig weg gesteckt haben, ok eigentlich nur die Satteltasche, mein Bein fand die Aktion nicht ganz so cool...


Samstag:
Wie ein kleines Kind konnte ich natürlich schon um 4:30Uhr nicht mehr pennen und Stand halt schon mal auf, Frühstückte und zockte noch zur Einstimmung eine Runde Ride 2 an der PS4.
Treffpunkt um 8 Uhr bei mir wurde ausgemacht, aber wie auch ich, war mein Kollege etwas übereifrig und gegen 7:30 Uhr dachte ich es zieht ein Gewitter auf, aber dem war nicht so. Es war nur die Tuono V4 welche kurz vor meiner Wohnung durch eine Unterführung nochmals durchgeladen wurde. Angeber, nur weil man mein E-Bike nicht hört, tzzzz :smilie_f:

Auch er hatte kein guten Start, nagelneuer Conti SA 2 Aufziehen lassen, aber dieser kam mit dem Druck nicht ganz klar, vermutlich Burnout, er lies also stetig etwas "druck ab", über Nacht von 2,5 Bar auf 2,2 Bar. Also Täglich min. 1x Luftdruck checken war angesagt.
Nach dem Volltanken und Luftdruck anpassen ging es auch schon los. Start war in Feldkirch in Österreich, von hier aus ging es erst mal über die Landstraßen nach Lichtenstein über St. Luzisteig weiter richtung Chur.
Dann endlich kamen wir mal zu schöneren Straßen als wie nur dämliche Landstraßen, also Lenzerheide hoch, gefolgt vom Albulapass und dem Malojer welcher leider abartig überfüllt war von Touristen welche das Pedal rechts wie so oft nicht finden konnten...
Zack bum und schon waren wir an der Italienischen Grenze, alles wurde Mediteraner, wärmer, schöner, verrückter :D Der erste Tankstopp legten wir am Lago di Mazzola ein, denn Italien muss so wie es bei Aprilia scheint alle 100km eine Tankstelle haben, sonst kommt man akute Panikanfälle und Schweißausbrüche. Falls jemand den Film "The Vacations" mit dem "Albanischen Luxus Auto" kennt, ungefähr so sieht der Benzinverbrauch bei der Tuono aus, bei gemütlicher Fahrweise etwa 180km bis Reserve leuchtet, welche weniger als Reserve bezeichnet werden soll, sondern eher als Aufforderung "BINNEN 10KM TANKEN; SONST HAST DU EBEN PECH DU PENNER", dieses Thema wird dann am letzten Tag noch aktuell, daher später mehr dazu.

Voll getankt ging es weiter am Comersee bis nach Como in die Villa de Sirena, eine BnB Unterkunft mit Phillipo, welcher zwar ein lustiger, aber im nachhinein ein zwispaltiger Zeitgenosse war.
Während der Fahrt am Comersee entlang merkte ich wieder mal, Italien hat Verkehrsregeln, Italien hat eine Polizei und Italien hat sehr harte Strafen, aber es Interessiert einfach keinen Schwanz :rolleyes: Sie knallen durch die Dörfer (wohlgemerkt die Autos, nicht nur Motorräder), überholen in einem Tunnel bei 80km/h mit geschätzten 130, bei doppelter Sperrlinie, in einer Kurve, ohne Platz sich vorne wieder einzuordnen... Wirklich erschreckend... Zudem sind die Italiener doch sehr von ihrem Land überzeugt, gefühlt 70% Fiat fahren auf den Straßen herum, ich Persönlich würde da eher zu Ferrari greifen, aber jedem das seine :D

Gegen 14:30 kamen wir schon bei unserer Unterkunft an, Perfekt, alles ausgepackt und dann ging es erstmal zum See eine Runde Baden. Das man direkt in Como wegen der Wasserqualität nicht wirklich baden kann, mussten wir laut den Angaben von Phillipo ein paar km Fahren, wir dachten uns jedoch dass wir dem einheimischen Rollerfahrer vor uns Vertrauen können und dieser sicher zu einem Badeplatz fährt, dem war auch so, aber als wir dort an kamen war es nur ein alter Bootssteg wo ca. 20-25 Jugendliche chillten, begleitet von einem nicht so abstoßenden „Grünen duft“ in der Luft. Jedoch wurden wir doch recht direkt dort angestarrt, da hier nur einheimische waren, war daher kam bei uns kein „Wohlfühlgefühl“ hoch und wir fuhren doch noch einige km weiter.
Schlussendlich fanden wir etwas akzeptables und wir liesen den Tag hier in ruhe Ausklingen. Am Abend ging es dann ein paar km den Berg hoch nach Brunate zur Pizzeria Osteria Il Faro, welche wirklich ausgesprochen gut war.
Dann war der erste Tag auch schon beendet und wir legten uns nach etlichen Bierchen in der Unterkunft nieder.
 

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Thomas91

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Legendärergixxer
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Sonntag:
Gegen 7 Uhr wurden wir relativ unsanft von unserem Wecker aus dem Land der Träume gerissen, nach einem schnellen Frühstück packten wir alles zusammen. Als ich die Satteltaschen wieder auf meine "Tourenmaschine" gepackt hatte, nahm ich ein jammern aus unserem Zimmer wahr "maaaaaan, ich finde meine Handschuhe nicht, gibts doch nicht, so ein scheiß, wo sind die, gibt es ja nicht, ihr ver****ten teile, kommt her bevor ich alles kurz und klein schlage ihr blöden pi**er, ihr wi***r,...." Nahm das alles nicht ganz so ernst da mein Kollege generell einer der Sorte ist, wo in einer Sekunde alles verlegen kann, aber dann sofort wieder findet. Dieses mal jedoch nicht, wir durchsuchten das ganze Zimmer, nichts...
Fuck, was machen wir, in Frankreich herrscht zudem auch noch Handschuhpflicht :/ Naja, Fahren wir mal los, in Frankreich müssen wir am Montag morgen eben gleich ein Händler Aufsuchen und hoffen dass dieser Handschuhe hat.
Nach etwa 80km merkte er auch das ihm etwa 100-150€ Fehlten, hier kann ich sogar bestätigen dass er sie im Zimmer auf den Tisch gelegt hat und wir dieses zugesperrt haben, nur der Kollege Phillipo hätte Zugang gehabt. Ich will niemanden etwas unterstellen, aber dass das Geld fehlte war relativ eindeutig, die Handschuhe könnten ihm aber auch aus der Satteltasche gefallen sein da er sie am Vortag mal ausgezogen hatte auf den letzten km.
Aber das nützt alles nichts, weiter richtung Milano und an Turin vorbei damit wir unser Tagesziel Briancon in der Französischen Schweiz noch erreichen. Auf dem Weg durchquerten wir Ausgestorbene Dörfer, Feldwege, Regen, Gewitter, Sonnenschein, also eigentlich beinahe alles, was man auf 2 Rädern erleben kann. Die Straßen waren hier zum Teil echt schlecht, etliche km geradeaus, jedoch auch wieder wunderschöne Kurven umgeben von noch schöneren Landschaften, einfach herrlich.

Am Abend kamen wir dann zur Französischen Grenze welche uns die beiden Pässe Col d Agnel und Col d Izoard zum Tagesabschluss überreichten.
Und hier muss ich sagen, ich habe noch nie einen so schönen Pass wie den Col d Izoard gesehen, unfassbar schöner Pass mit Spitzkehren, schnellen kurven, viele schnelle richtungswechsel und eine einmalige Landschaft geprägt von herrlichem Wetter. Dies war meiner Meinung nach einer der schönsten Pässe unserer Tour, wenn nicht gar der Landschaftlich schönste Pass!
Als wir unsere Unterkunft Hotel de Paris erreicht haben, waren wir doch schon recht fertig von dem Anstrengenden wie auch teils langweiligen Tag. Nach einer Pizza und einem Bier welches schlappe €6,50 gekostet hat, schauten wir uns den Wetterbericht für Montag an, es könnte sein das wir heulend kurz vor dem verlieren des Bewusstseins etwa 15 Minuten gebrüllt haben bis wir wieder zu uns kamen. Wetterbericht brachte alles andere als gutes Wetter, beinahe durchgehend Regen. Und das genau an dem Tag wo wir die Französischen Alpen durchqueren, super, wo wohnt Petrus nochmal, den Schweinehund muss ich heute noch besuchen und ein wörtchen mit ihm Reden. :smilie_f::nono:


Montag:
Wie es der Wetterbericht schon hervor beschworen hat wurden wir von dicken Regentropfen Aufgeweckt. Also erstmals in ruhe Frühstücken und "Nico Moto" aufsuchen um Handschuhe zu besorgen, welcher zum Glück welche dort hatte für relativ wenig Geld. Das Wetter wurde zwischenzeitig jedoch nicht besser, also buchten wir direkt eine weitere Nacht in dem Hotel und überlegten uns wie wir nun den Tag in dem Skigebiet Briancon rum bringen könnten.
Wie es so üblich ist im Motorradurlaub gingen wir am Nachmittag in das kleine Hallenbad welches im Dorf wohl die einzige Attraktion war und mehr Kinder als Erwachsene beinhaltet hatte. Aber trotzdem besser als im Regen die Alpen abzufahren...
Gegen Abend klarte es auf, die Sonne kam raus, angenehme 20°C und wir waren direkt hinter dem Col d Izoard, also was war am naheliegensten? Geeeenau, GoPro aufs Bike und den Pass mal etwas flotter Abfahren, gesagt getan. Hierzu gibt es unten noch ein Video dazu wobei ich gleich sage, ich empfinde dies als nicht al zu schnell und im sicheren Bereich, da mein Kollege aber meinte ich würde komplett spinnen sage ich es hier auch noch, ich kannte den Pass noch zu wenig, die Bodenwellen waren so Krass dass ich dachte ich habe danach ein Nakedbike da es jegliche Teile weg gerüttelt hat. :D Ne aber im ernst, ich fuhr nicht am Persönlichen Limit, ich lasse generell etwas Luft für Notsituationen und finde die Geschwindigkeit zwar zügig, aber voll i.O.
Das war es dann auch schon vom relativ sinnbefreiten zusatztag, aber geil wars trotzdem :D
 

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Thomas91

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Legendärergixxer
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Dienstag:
Nach eine Tag Pause waren wir echt wieder Top erholt und voll Motiviert für den 4. Tag welcher Ausschließlich über die Französischen Alpen ging und mit ca. 330km ein harten Tag werden zu scheint.
Gleich früh morgens nach dem wirklich herrlichen Frühstück im Hotel de Paris ging es los, um etwa 8 Uhr, mit voller Wampe, neuen Handschuhen für den Kollegen und frische Temperaturen um die 10°C. Es ging nicht lange, nach etwa 30min kamen wir schon zum 1. Pass, den Col de Lauteret, wirklich ein sehr geiler Pass mit sehr langgezogenen Kurven, durch den Nächtlichen Regenschauer und der morgendlichen frische waren aber viele Stellen noch feucht, dies wird uns aber den ganzen Tag so weiter verfolgen :/ Also erstmal langsam angehen lassen. Von hier aus ging es gleich auf den Col d Galibier welcher wohl bei Rennradfahrer sehr beliebt ist, bei uns war er, naja… Kalt, feucht, eng, bis auf das „kalt“ hat „Mann“ das sonst ja am liebsten aber in diesem Fall gepaar mit dem Kalt und neblig war es eher bescheiden, nicht desto trotz wieder eine richtig schöne Natur. Nur schnell drüber uns wieder ins Warme, ich als Winterhassender Mensch mag keine gegend die unter 10°C hat :D
Aber weit gefehlt, der nächste Pass will das man ihn Col d Iseran nennt, wird bestimmt der ein oder andere von euch kennen als den höchst befahrbaren Gebirgspass in den Französischen Alpen :eek::eek::eek: Mit schlappen 2770m über meinem Nass feuchten warmen Traum (auch das mag Mann im normalfall :D) war fast zu erwarten das es kalt wird, riiiiichtig kalt, und Nass, damit das alles bestens zusammenpasst lag noch eine schöne Wolkenschicht über dem "Hügel" :püh
Mein Kollege blühte hier so richtig auf und fuhr wirklich flott hoch, ich muss ehrlich gestehen, wenn ich das Tempo vorgegeben hätte wären wir deutlich langsamer gefahren, aber die Reifen hatten genügen Grip, nur die Eier waren eben nicht da. Das schiebe ich aber kurzerhand auf die kühlen Temperaturen :D

Danach ging es mit wirklich schönen Straßen weiter, im "Flachland" hielten wir mal kurz da und dieses Kuriger App einfach ab und zu mächtigst auf die Eier ging. P.S. lasst Kurviger niemals eine Route selbst Planen, auch keine 5km, kann echt schräge Routen vorschlagen...
Nach einem kurzen Blick auf mein Handy rutschte mein Herz eine Etage, ok waren sogar 2 Etagen weiter runter. Mein Nachbar wecher der Arbeitskollege meines besten Kollegen ist, meldete ihm das bei uns bzw. beim Friseur welcher ebenfalls in dem Gebäude ist eingebrochen wurde. :eek: Na toll, würde im moment zu meiner Glückssträhne passen, dachte mir nur "Ok, Auto hat Vollkasko, das ist save, Motorrad habe ich noch unteram arsch, oder warte, ah ja, ist noch da, also nicht sooo schlimm". Kurzerhand meine Eltern Angerufen und gebeten alles zu checken. Wie sich später herausgestellt hatte war alles i.O. und in die Wohnungen wurde nicht eingebrochen da die Einbrecher nur auf Bargeld und Rasierapparate aus waren :confused::smilie_f:
So, also weiter gehts, zu dem meiner Meinung nach Fahrtechnisch den absoluten überhammer aller Pässe, der Col d Izoard war ja schon Porno, aber leider ein schlechter Asphalt, dafür einmalige Landschaft. Wir erreichten den Pass wecher sich nicht anhört wie ein Pass, aber dennoch einer ist, Cormet de Roseland. Er war zwar Teilweise wirklich eng, aber herrlich Grüne Landschafft gespalten von einer der schönsten Straßen die ich kenne. Die Tuono samt Fahrer blühten wieder auf, ich hatte richtig Spaß hinter ihm nach zu Fahren, war ein Angenehmes lustiges Tempo wobei ich sagen muss das ich vermutlich inzwischen verstörte Ansichten habe wenn ich sehe wie wir alle Überholten und ich es teils langsam gefunden habe :eek:

Nach ein paar weiteren km kamen wir an die Französchisch/Schweizer Grenze und trafen in Martigny ein im Motel des Sports. Leute, solltet ihr mal dort sein, kann es euch nur Empfehlen, 33€ Pro Person (doppelzimmer), Garten, gutes Bad, bequemes Bett, Motorrad direkt vor seiner "Wohnungstüre". Wirklich coole sache.
Hätte ich nicht gedacht dass wir in der Schweiz am günstigsten und schönsten übernachen (achja, gebucht wurde meist 2-3h oder max. 1 Tag davor über Booking).


Mittwoch:
Auf gehts zur letzten Tagesetappe, trotz des ruhetags merkte ich schon früh morgens, ich bin Platt, bei meinem harten Anbremsen 4 Tage jeweils 5-7h reine Fahrzeit zu haben ist einfach zu viel für die Handgelenke, Nacken und Schultermuskulatur. Dies machte sich dann die letzten 50km dann noch richtig fieß bemerkbar :rolleyes:

Nach dem Frühstück welches zwar ok aber nicht das beste (gab weder Wurst noch Käse, aber für den Preis i.O.) war, ging es los richtung Heimatland dem schönen Ländle :cool:
Am letzten Tag hatten wir nur noch 2 Pässe drinnen, aber wirklich richtig schöne Straßen Quer durch die Schweiz. Der erste Pass war der Furkapass, war erst etwas verirrt weil von meinem Wohnort aus gibt es ebenfalls ein Furka, nur 10km entfernt, nennt sich aber Furkajoch und ist nicht mein Favorit, zu kurvig...
Nun ja, der Furkapass war zwar abartig überfüllt, aber wieder mal ein richtig pervers geiler Pass, nach dem wir über dem Pass waren brauchte das Luder Namens Tuono schon wieder Sprit, die Schluckt doch mehr als eine Tschechische Hu**...
Die Tankstelle nach dem Pass war aber nicht die Preiswerteste, mit 1,90 CHF einfach zu teuer, wir schauten kurz in der Karte nach wo die nächste ist. Perfekt, direkt nach dem Oberalppass welcher gleich beginnt, also Starten und weiter gehts, oder auch nicht.

Die Aprilia machte den Italienischen Motorrädern alle ehre, das mist ding sprang einfach ums verrecken nicht mehr an obwohl die Reserve erst 10km aufgeleuchtet hatte. Zum Glück musste er sie nur 100m rollen lassen, schon waren wir an der Preiswerten Tankstelle mit einem seeeehr verbitterten alten Tankwart welcher uns Kunden unter aller sau behandelt hat (ich wurde direkt angeschreit weil ich das Motorrad kurz an die Seite stellte und die Deutsche Gruppe die vor uns da war genauso). Er Tankte schnell 3 Liter damit wir über den nächsten Pass kommen und siehe da, das Luder sprang wieder an und wir konnten den letzten Pass in Angriff nehmen.

Danach kamen nur noch viele Kurven im Flachland, gepaart mit den schönen Schweizer Bergen die wir schon nicht mehr sehen, haben das praktisch täglich vor Augen und es ist selbstverständlich, während der Fahrt Blickte ich trotzdem auf das wunderschöne Panorama und realisierte wieder, in was für einer verdammt schönen Gegend wir eigentlich Wohnen, die Heimat war da nur noch 150km entfernt.
Die letzten km ging es aus Motivations- und Schmerzgründen auf die Autobahn, alles tat uns weh (nun auf meinem Kollegen auf der Tuono, haha der Sack :D). Da merkte ich dann auch beim Umdrehen dass meine Schulter/Nackenmuskulatur mehr als übermüdet sind, ein Stich und ich dachte mir wurde ein Messer in den Nacken gerammt, Schmerz hielt dann noch etwa 5 Tage bei belastung an, nun zum Glück wieder alles fit.



Ich muss sagen, der Urlaub war wirklich 1a, wir haben wieder verdammt schöne Straßen, Landschaften und Gebäude gesehen, das Wetter spielte mehr oder weniger mit und wir kamen trotz den „Pannen“ heil zuhause an.

Abschließend noch die gesamtroute welche ich jedem wärmstens empfehlen kann, für uns die in den Alpen Wohnen schon sehr geil, von für Nordlichter unter euch, ihr werdet mehrfach in den Kombi Spritzen :D



Und zu guter Schluss noch ein Video vom Col d Iseran ohne Satteltaschen.
Zur Info, kannte die Strecke nicht, für mich war das zügig aber kontrolliert, schneller wollte ich mit der unebenen Straße nicht, hätte dann ein ungutes Gefühl gehabt.
Ich empfinde es als nicht sonderbar schnell, mein Kollege meinte "du bist irre, du fliegst ja", also falls ich einfach eine verschobene Optik habe, für mich war alles noch kontrollierbar und sicher!
P.S. beim Minute 4:20 seht ihr kurz die Tuono meines Kollegens, er wollte einfach die Landschaft genießen.

 

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Thomas91

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Danke :D

Ja da habe ich den Schalthebel etwas verfehlt, der war lange echt mies eingestellt, aus Faulheit habe ich mich daran gewöhnt und kurz vor dem Urlaub richtig eingestellt, da fehlte mir noch das Feingefühl, kam ein paar mal noch vor das ich den Leerlauf erwischt habe :/ Aber an dem Tag war ich sowieso auf Kriegsfuß mit dem Schalthebel, k.a. was da mit mir los war...

Aber maaan verschlechtert Youtube die Qualität, unfassbar, vorne war eine Hero 3 Montiert, hinten eine Hero 4, hinten ist eigentlich gestochen scharf, die Hero 3 machte schon nicht sooo gute Aufnahmen, aber durch Youtube echt schlimm
 
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Doom3

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Racegixxer
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Super Bericht. Kannst echt als Journalist arbeiten... :):45:
 
Thomas91

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Vielen Dank :D
Schreibe gerne solche Berichte wenn ich die Zeit dazu finde, aber denke das ist nicht so leicht, eine Stelle dafür zu finden.
Wobei das oben keine Meisterleistung war, aber en Text kein 2. mal durchgelesen, daher werden wohl einige Tippfehler noch drinnen stecken :D

Aber bei 1000PS so nebenbei zu Arbeiten wäre natürlich auch für mich ein Traum, teste gerne verschiedene Dinge, schreibe gerne Berichte, aber ja, wird alles nicht so einfach sein, leider.
 
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Hallo zusammen,

auch wieder ein sehr cooler Urlaubsbeitrag. Das Video ist klasse :) Danke fürs teilen!

Gruß
 
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Toller Bericht.
Zu den Verkehrsregeln dort: Frankreich ist ein sehr Motorradfahrer freundliches Land.Aber achtet auf die Geschwindigkeit! Vor allem auf der Pariser Ringautobahn stehen sie zu zweit mit Motorrad und sehen aus wie Kuriere zb. . Weit gefehlt die warten nur auf Zweiräder die ordentlich am Kabel ziehen. Ob ihr nun Reflektoren am Helm habt oder ne Weste juckt da niemanden. Wer aber auf die Idee kommt mit dem Herrn Gendarm eine Diskussionsrunde zu eröffnen wirds bedauern,dann werden die kleinlich.
Zu beachten sind die Umweltzonen,das gilt auch für Motorräder die Plakette Crit'Air bekommt ihr hier beim ADAC.
Wer einen Abstecher in die Schweiz mit einplant: immer an die Geschwindigkeit halten!! Das kostet richtig Kohle und mit 200Km/h auf der Bahn erwischt zu werden bedeutet minimum ein halbes Jahr Knast.
Und achtet in Frankreich auf Eure Sachen,mal locker den Helm an den Spiegel hängen um was zu besorgen-weg ist das gute Stück.
Die meisten Hotels bieten auch an die Maschine sicher zu parken,da sind die sehr entgegenkommend.

Mfg
 
dr0elf

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Toller Bericht.
Zu den Verkehrsregeln dort: Frankreich ist ein sehr Motorradfahrer freundliches Land.Aber achtet auf die Geschwindigkeit! Vor allem auf der Pariser Ringautobahn stehen sie zu zweit mit Motorrad und sehen aus wie Kuriere zb. . Weit gefehlt die warten nur auf Zweiräder die ordentlich am Kabel ziehen. Ob ihr nun Reflektoren am Helm habt oder ne Weste juckt da niemanden. Wer aber auf die Idee kommt mit dem Herrn Gendarm eine Diskussionsrunde zu eröffnen wirds bedauern,dann werden die kleinlich.
Zu beachten sind die Umweltzonen,das gilt auch für Motorräder die Plakette Crit'Air bekommt ihr hier beim ADAC.
Wer einen Abstecher in die Schweiz mit einplant: immer an die Geschwindigkeit halten!! Das kostet richtig Kohle und mit 200Km/h auf der Bahn erwischt zu werden bedeutet minimum ein halbes Jahr Knast.
Und achtet in Frankreich auf Eure Sachen,mal locker den Helm an den Spiegel hängen um was zu besorgen-weg ist das gute Stück.
Die meisten Hotels bieten auch an die Maschine sicher zu parken,da sind die sehr entgegenkommend.

Mfg
Bei mir war's das ganze Mopped, was weg war... :rolleyes:
 
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bikefreund_85

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-
Cooler Bericht danke fürs ausführliche teilen!
Frankreich ist definitiv ein Top-Land für eine Rundreise mit dem Motorrad. Kanns kaum erwarten, wenn das ganze wieder ohne Probleme möglich ist.
Meine nächsten Pläne ziehen mich nach Süd-Frankreich. Soll sehr schön sein und vor allem hab ich Lust alles zu erkunden :D
Und der Wein soll auch sehr gut sein hat mich jemand wissen lassen :D Naja , bis es soweit ist werde ich noch ein bisschen planen damit die Tour ein echter Hit wird. Vielleicht interessierts ja jemanden, denn ich habe meine Infos hauptsächlich von hier:https://www.rundreisescout.de/rundreise-suedfrankreich/
Hab mir dazu natürlich einige Orte markiert.
Bis dann
 
bikerjens84

bikerjens84

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-
Toller Beitrag und tolle Route. Schöne Inspiration für meinen nächsten Trip, der auch in den Süden gehen sollte. Dachte grundsätzlich zwar eher in die südöstliche Richtung, aber Frankreich scheint definitiv auch eine Reise wert zu sein! :)
 
Thomas91

Thomas91

Legendärergixxer
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Frankreich ist auf jeden Fall eine Reise wert! Was ich leider nie schaffte (und 1x daran vorbei fuhr ich idiot), war der Grand Canyon du Verdon, soll eine unfassbar schöne Strecke sein und dergrößste Canyon Europas. Aber Italien und Frankreich ist immer eine Reise wert, extrem schöne Landschaft und hammer Strecken.
 
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