Teleskopgabel/ Up-Side-Down Gabel bei der GR7AB wieder einbauen

[Rofalstein]

Hallo zusammen.

Könnte mir vielleicht jemand sagen, wie die Gabel wieder eingebaut wird?

Laut WHB: "den Strich am Innenrohr mit der Oberseite der oberen Gabelhalterung ausrichten."

Leider habe ich da keinen Strich und auch vor dem Ausbau nicht an eine Markierung gedacht.

Viele Grüße aus dem Lippetal
Daniel

 

[DDirk]

Hi Daniel,

den strich macht man auch vor dem Ausbau ;-)
Bei meiner k6 war es vorher einfach so, dass sich der abgeschrägte Teil oberhalb der Gabelbrücke befand. Also ca. 2 mm herausstanden.

Sollte bei dir nicht viel anders sein.

Das Bild gibt ja auch gut Rückschlüsse wie weit es durchgesteckt werden soll.

Einfach rein die holme und penibel auf die Drehmomente achten, das ist deutlich wichtiger als ob die Gabel 1-2 mm weniger oder mehr durchgesteckt ist.
Auf beiden seiten aber gleicher Abstand!

MfG
Dirk

 

[Rofalstein]

Hallo Dirk,

ja das mit der Markierung vor dem Ausbau wäre echt clever gewesen.

Danke schon mal für die schnelle Antwort. Aber auf dem Bild ist es wohl eher 1 bis 2 cm.

Das mit den Drehmomenten wird berücksichtigt. ;-)

 

[Rhoischnook]

Die Einstellmarkierungen sind normalerweise auf dem Gabelholm vorzufinden.
Wenn nicht, dann orientiere dich an den Klemmabdrücken.
Wenn das auch nicht funktioniert, dann stelle die beiden Gabelholme so ein, dass sie beide 5mm über der Gabelbrücke herausragen.
Sehr wichtig ist das bereits angesprochene Drehmoment, damit die Klemmungen nicht das Dämpfungssystem negativ beeinflussen durch übermäßiges quetschen. Darum die Klemmschrauben abwechselnd, langsam und schrittweiße gleichmäßig bis zum endgültigen Drehmoment anziehen.

Gruß Rhoi

 

[DDirk]

Was mir heute mal so aufgefallen ist:

Der Rhoi gibt wirklich extremst gute, fundierte und klar artikulierte Tipps.
Vielen Dank!

MfG
Dirk

 

[Rofalstein]

Ja ich hab zu danken. Das mit den 5mm würde auch genau mit der Aussage von Dirk übereinstimmen. Von wegen abgeschrägter Teil...

Leider kann ich mich weder an Abdrücken orientieren noch habe ich eine Markierung.

War halt einfach dämlich mal eben das Lager zu tauschen ohne nachzudenken.

Aber eine Frage hab ich noch zu der Mutter. Die muss man ja auch mit einem bestimmtem Drehmoment anziehen. Da bräuchte ich ja Spezialwerkzeug für. Oder macht ihr das nach Gefühl?

 

[rolli]

Aber eine Frage hab ich noch zu der Mutter. Die muss man ja auch mit einem bestimmtem Drehmoment anziehen. Da bräuchte ich ja Spezialwerkzeug für. Oder macht ihr das nach Gefühl?

die Frage hast du dir doch schon selber beantwortet...
wenn du 25NM im Handgelenk abschätzen kannst, geht es auch ohne Werkzeug....

Lg
Roland

 

[Rhoischnook]

Was mir heute mal so aufgefallen ist:

Der Rhoi gibt wirklich extremst gute, fundierte und klar artikulierte Tipps.
Vielen Dank!

MfG
Dirk

Danke für Dankeschön, ich gebe gerne meine im Laufe der Jahre erworbenen Kenntnisse weiter


Back to the topic:
Bei der USD-Gabel ist die untere Klemmung die sensibelste, weil hier ein quetschen mitten im Dämpfungssystem für den meisten trouble sorgen kann. Aktuell habe ich im Moment nur die Anzugsmomente der 93er GSXR vorliegen die dürften aber nicht entscheidend abweichen:
Untere Klemmung: 21 - 30NM
Obere Klemmung: 23 - 33NM

Wenn ich eine USD-Gabel einer 93er einbaue dann stelle ich die untere Klemmung abwechselnd und über mehrere Zwischenschritte bis auf den kleinsten Wert also hier 21NM, und bei der oberen Klemmung auf etwa den Mittelwert also hier 25NM ein.

P.S. Ab und an mal in die Kleinanzeigen schauen, ich habe mir vor 2 Monaten dort einen schönen kleinen neuwertigen Proxxon Mircon Drehmomentschlüssel für kleines Geld erworben. Sowas kann man immer gebrauchen, am besten 2 Stück ich habe jetzt einen von 6 -30NM und von 30 - 150NM. Damit sind alle Bereiche abgedeckt.

Gruß Rhoi

 

[Rofalstein]

Guten Tag zusammen.

Also ich glaube wir haben uns da missverstanden.

1. Besitze ich diverse Drehmomentschlüssel und weiss wie dieser anzuwenden ist. Soll heissen, über sämtliche Drehmoment meines Bikes bin ich aufgrund des WHB´s im Bilde. ;-)

2. Fragte ich nach der Lenksäulenmutter und nicht nach den Inbusschrauben. weil an der Mutter werde ich ohne Spezialnuss mit einem Drehmomentschlüssel nicht viel ausrichten können. Es sei denn Ihr habt nen Tipp für mich. Daher rührte auch die Frage. Und diese Mutter wird von 40 - 60 Nm angezogen.

Schönen Gruß

 

[Rhoischnook]

Ja das war ein missverständnis, sorry - den Satz hatte ich garnicht mehr wahrgenommen.

Aber eine Frage hab ich noch zu der Mutter. Die muss man ja auch mit einem bestimmtem Drehmoment anziehen. Da bräuchte ich ja Spezialwerkzeug für. Oder macht ihr das nach Gefühl?

Nur um ganz sicherzugehen, weil mit Lenksäulenmutter kann ich bei der Gixxe nixht viel anfangen - meinst du die Hakenmutter unter der Gabelbrücke, oder die Abschlußmutter oberhalb der Gabelbrücke?
Wenn du die Hakenmutter damit meinst, dafür gibts spezielle Hakenschlüssel zum Lager einstellen, oder mit bissel Praxis nimmt man einen Schraubenzieher.
Wenn du die 24er Abschlußmutter meinst, einen speziellen Tipp habe ich nur dass ich die Nuß vorher innen gut reinige, und die Mutter von außen großzügüg einfette. Dies führt dazu dass ich an den Kanten der Mutter so kaum bis gar keine Spuren hinterlasse. Eine Spezialnuß verwende ich dafür nicht.

 

[Rofalstein]

Kein Problem. Ja die Hakenmutter meine ich.
Aber mit dem Hakenschlüssel bekomme ich ja keinen Drehmoment hin. Im WHB steht auch noch was von Federwaage wegen der Lenkerspannung etc.

Aber okay. Das wird schon.

Trotz allem vielen dank für eure Hilfe. Komme gerne wieder drauf zurück.

 

[Rhoischnook]

Zum Lenkkopflager einstellen gibts kein Drehmoment. Warum? Weil der Vorgang des Lager einstellen ein veränderlicher dynamischer ist, und dies deshalb kein statisches Anzugsdrehmoment zu läßt.
Eine Federwaage sehe ich persönlich als ein reines nice to have Gadget, ich habe es vielleicht einmal benutzt. Damit komme ich nicht klar, ich muß spüren, obs und wann es genau wo und warum knackt beim drehen.

Ich stelle das seit Jahrzehnten erfolgreich so ein:
Moped abstützen, damit das Vorderad vom Boden weg kommt.
Das Vorderrad gerade ausrichten.
Am unteren Teil in der Nähe der Achse die Gabelbeine fassen und zu Dir ziehen.
Wenn Spiel spürbar ist, und/oder es knackt, dann sollte es eingestellt werden.
Dazu die Gabelklemmung der oberen Gabelbrücke lösen,
Die große zentrale Abschluß/Gabelschaftrohrmutter lösen,
Die Haken/Nutmutter des Steuerkopflagers die sich unter der oberen Gabelbrücke befindet, mit nem Schraubenzieher und Gummihammer zuerst ein bischen entgegen dem Uhrzeigersinn aufdrehen.
Und dann mit dem Uhrzeigersinn wieder langsam anziehen bis beim ziehen der Gabelbeine in Fahrtrichtung kein Spiel mehr spürbar ist, aber die Stummellenker noch schön leichtgängig nach links und rechts fallen bis zum Lenkanschlag. Manchmal brauche ich 3 oder 4 Versuche bis ich genau die richtige Mischung gefunden habe (kein Spiel beim Gabelrohrziehen und trotzdem ein leichtgängiges bewegen der Stummel nach links und rechts).
Danach die Gabelschaftrohrmutter wieder festziehen gemäß den Dir bekannten Drehmomentvorgaben.
Danach die obere Gabelbrücke wieder klemmen gemäß den Dir bekannten Drehmomentvorgaben.
Abschließende Probefahrt.

 

[Rofalstein]

Ja das ist doch mal ne Top Beschreibung.

Aber grundsätzlich steht es bei genauem lesen ähnlich im WHB. Die Mutter soll erst festgezogen werden mit 40-60Nm und dann eine viertel bis halbe Umdrehung zurück. Danach wird alles wieder montiert und mittels Federwaage ähnlich deiner Beschreibung vorgegangen. Geht ja auch nicht mehr anders, wenn die obere Brücke montiert bleibt.

Heisst aber auch auf deutsch, dass das anziehen mit Drehmoment quasi überflüssig ist. Ausserdem wäre die Nuss für eine nicht so häufig wiederkehrende Arbeit viel zu teuer.

Dann werde ich den Kram wohl morgen mal wieder zusammenbauen und um eine neue Erfahrung reicher sein.