TigerRC
Großgixxer
Themenstarter
Moin Leutz...
Ich habe mich per Mail sehr ausführlich mit einem Motul-Techniker unterhalten die ich euch hier mal etwas zusammen gerafft mit eigenen Worten wiedergeben möchte ohne den Inhalt zu entstellen. Das soll keine Diskussion werden ob es Motul sein muss oder ob nicht Castrol oder sonst etwas reicht. Ich nehme das Motul 300V, ich möchte euch an den Informationen des Technikers teilhaben lassen weil ich finde das er sich sehr viel Mühe gegeben hat mir auf meine Fragen zu antworten und anderen dadurch vielleicht ihre Frage im Vorfeld bereits beantworte. Als Testmaschinen steht Motul wohl eine 600er GSX-R zur Verfügung aus der sie unter anderem Ihre Erfahrungen sammeln.
Zur Diskussion bzw. dem Austausch von Erfahrungswerten möchte ich eigentlich mit diesem Thread nur eine Sachlage stellen: 10W40 oder 15W50.
Zu den Daten des hinterfragten Öles:
Eine meiner Fragen war, warum ist das Motul 300V nur mit "MA" Freigegeben? Suzuki verlangt z.b. kein MA2, sondern Öle nach MA-Anforderung. Da das Motul 300V hauptsächlich als Rennöl eingestuft/geprüft wird und entwickelt wurde, welches erst im nach hinein erst für die Straße als geeignet zugelassen wurde, ist kein weiterer Aufwand betrieben wurden das Öl noch genauer zu Kennzeichnen. Es übertrifft sämliche aktuellen Anfordrungen und damit gab man sich zufrieden, salop gesagt.
In einem Forum, nicht hier, gab es Aussagen dass das Öl bei niedrigen Drehzahlen nicht richtig Schmieren und Funktionieren würde, weil es wohl hohe Drücke bräuchte weil es ja ein Rennöl ist... Diese Aussage wurde schon im Forum widerlegt, aber zum Glück kostet fragen nichts . Das Öl ist vollkommen Alltagstauglich und es ist Funktionsfähig in allen Bereichen des Betriebs den man auf einer Landstraße oder Stadtfahrt erwartet. Das 300V ist sogar bei der selben Viskositätsangabe wie z.b. 10W40 fließfähiger als das 5100/7100er, weil es nicht nur Ester-Zusätze enthält sondern diese Ester-Technologie die Grundlage des Öles stellt. Dadurch könnte man einen höheren Viskositätswert fahren, welcher wiederum besser für den Motor ist weil er den Eintrag von Kraftstoff, Kondenswasser und sonstige Gifte aus den Blow By Gasen besser kompensiert. Öl dünnt ja mit der Zeit aus was dafür sorgt das man z.b. mit 10W40 in die Saison startet, aber es nach 6tkm mit 0W30(Erfunden) wieder aus dem Motor ablässt. Das hat den Nachteile, das ein dünnes Öl einen dünnen Schmierfilm bietet und ein dünner Schierfilm schneller unter Belastung abreißt als ein Dicker. Gerade wo man es doch erst Ende des Jahres krachen lässt wenn alles wieder richtig Sitz und die Straßen viel Grip haben, da fordert man vom dünneren Öl das Meiste ab.
Hier kommt dennoch folgender Gedanke: Ist zwar alles schön und gut, aber das 300V15W50 ist mit 117,4mm²/s immer noch "dicker" als das 5100er mit 10W40 und 89,8mm²/s. Schlecht für den Kaltstart, aber angeblich haftet das 300V wesentlich besser an den Metallen(zwecks Ester) und auch in einer dickeren Schicht, nicht nur ein "Film" sondern "Tropfenstark" als Vergleich(nicht gemessen). Dadurch soll eine eine ausreichende Schmierung geben sein bis der Motor das vermeintlich dickere Öl durchgepumpt hat. Der Einzige wirkliche Nachteil, der Motor sollte/muss statt 30sek. im Leerlauf eine Minute lang laufen um eine Durchölung zu "garantieren". Man sollte nicht sofort los fahren wenn sich der Leerlauf eingeregelt hat, weil der Motor so ohne Belastung läuft und der "alte Schmierfilm" dem ganzen so Standhält... bis eben zur Durchölung.
Auch sehr Interessant, die Aussage zum Ölwechsel vom Hersteller und die möchte ich direkt Zitieren weil es sehr logisch klingt und ich keinen Grund sehe warum man den Kunden hier überzeugen wollte, weil es dem Hersteller bestimmt egal ist wann ich wechsle, Hauptsache ich nehme sein Öl:
"Aus diesen Gründen "Eintrag von Kraftstoff, Kondenswasser und sonstige Gifte aus den Blow By Gasen", sollte ein Ölwechsel spätestens immer am Ende der Fahrsaison, kurz vor dem Einwintern, vollzogen werden.
Egal ob 3000 oder 6000 Km gefahren wurden. Die alkalische Reserve des Öls nimmt mit der Zeit ab, verursacht hauptsächlich durch die sauren Verbrennungskomponennten aus den Blow by Gasen.
Je nach Höhe des Eintrags wird irgendwann das Öl nicht mehr neutral gehalten und es schlägt ins Saure um. Das wirkt dann vor allem in der Standzeit auf metallische Oberflächen.
An dieser Stelle entsteht dann immer die Streitfrage, ob ein Wechsel unbedingt nötig ist oder nicht. Frischöl ist neutral und enthält noch keinerlei schädliche Gifte.
[Für mich ganze entscheident] Die Alterung des Frischöls über die Standzeit im Winter ist so gering, dass sie vernachlässigbar ist."
Mein Umgang mit dem Motorrad/Motor:
- Ich lasse den Motor nicht lange im Stand laufen, sondern fahre sofort los nachdem der Motor sich bei seiner Leerlaufdrehzahl eingependelt hat, ca. 30 Sekunden nach Start.
- Der Motor wird Warm gefahren mind. 10-15km möglichst nicht über 5000 U/min, nicht unter 3000 U/min, danach je nach Außentemperatur. Ich richte mich nach einem (ungenauen) Thermometer am Öleinlass (mind. 60°C/hängt im Fahrtwind) und der Wassertemperatur(mind. 80°C).
- Die letzten 10km einer Tour wird der Motor wieder Kalt gefahren und nach dem abstellen der Maschine noch 30sek. Laufen gelassen und dann „Aus“ gemacht. Frisch „geheizt“ wird der Motor nicht abgestellt.
- Der Motor wird zwischen 5°C und >30°C betrieben
- Mein Fahrstill:
o 60% Landstraßen-Cruisen: Drehzahlen zwischen 3000 U/min – 8000 U/min
o 20% Stadt/Dorffahrten: Drehzahlen zwischen 3000 U/min – 5000 U/min
o 20% sportliches Fahren: Drehzahlen zwischen 6000 U/min – 14000 U/min
- Mein Jahresschnitt liegt zwischen 3000-6000km
- Alle 6000km wird ein Ölwechsel samt Filter gemacht, ohne Ausnahme. Jetzt kommt der 4te Ölwechsel, der erste war mit Suzuki-Öl, danach 2x 10W40 Motul 5100.
Mir wurde 15W50 300V empfohlen statt 10W40, nach einer Empfehlung für 7100/5100 habe ich nicht gefragt. Ich habe nun schon von Experimenten mit anderem 15W50 gelesen wonach die Ventile nach dem Kaltstart geklappert haben, was mit dem 10W40 nicht aufgetreten ist. Welche Erfahrung habt ihr mit der Verwendung von 300V in 10W40 und 15W50 nach dem Kaltstart??
Ich habe mich per Mail sehr ausführlich mit einem Motul-Techniker unterhalten die ich euch hier mal etwas zusammen gerafft mit eigenen Worten wiedergeben möchte ohne den Inhalt zu entstellen. Das soll keine Diskussion werden ob es Motul sein muss oder ob nicht Castrol oder sonst etwas reicht. Ich nehme das Motul 300V, ich möchte euch an den Informationen des Technikers teilhaben lassen weil ich finde das er sich sehr viel Mühe gegeben hat mir auf meine Fragen zu antworten und anderen dadurch vielleicht ihre Frage im Vorfeld bereits beantworte. Als Testmaschinen steht Motul wohl eine 600er GSX-R zur Verfügung aus der sie unter anderem Ihre Erfahrungen sammeln.
Zur Diskussion bzw. dem Austausch von Erfahrungswerten möchte ich eigentlich mit diesem Thread nur eine Sachlage stellen: 10W40 oder 15W50.
Zu den Daten des hinterfragten Öles:
Motul | 300V 10W40 (Grün): | 300V 15W50 (Grün) | 7100 10W40 (Rot): | 7100 15W50 (Rot): | 5100 10W40 (Braun): | 5100 15W50 (Braun): |
Visko 40°C: | 13,1 mm²/s | 17,0 mm²/s | 13,5 mm²/s | 18,0 mm²/s | 13,82 mm²/s | 18,3 mm²/s |
Visko 100°C: | 82,1 mm²/s | 117,4 mm²/s | 88,8 mm²/s | 126,5mm²/s | 89,8 mm²/s | 138,7 mm²/s |
Visko-Index: | 160 | 167 | 154 | 158 | 157 | 148 |
Stockpunkt: | -36°C | -45°C | -33°C | -30°C | -33°C | -30°C |
Flammpunkt | 250°C | 238°C | 236°C | 236°C | 226°C | 232°C |
Eine meiner Fragen war, warum ist das Motul 300V nur mit "MA" Freigegeben? Suzuki verlangt z.b. kein MA2, sondern Öle nach MA-Anforderung. Da das Motul 300V hauptsächlich als Rennöl eingestuft/geprüft wird und entwickelt wurde, welches erst im nach hinein erst für die Straße als geeignet zugelassen wurde, ist kein weiterer Aufwand betrieben wurden das Öl noch genauer zu Kennzeichnen. Es übertrifft sämliche aktuellen Anfordrungen und damit gab man sich zufrieden, salop gesagt.
In einem Forum, nicht hier, gab es Aussagen dass das Öl bei niedrigen Drehzahlen nicht richtig Schmieren und Funktionieren würde, weil es wohl hohe Drücke bräuchte weil es ja ein Rennöl ist... Diese Aussage wurde schon im Forum widerlegt, aber zum Glück kostet fragen nichts . Das Öl ist vollkommen Alltagstauglich und es ist Funktionsfähig in allen Bereichen des Betriebs den man auf einer Landstraße oder Stadtfahrt erwartet. Das 300V ist sogar bei der selben Viskositätsangabe wie z.b. 10W40 fließfähiger als das 5100/7100er, weil es nicht nur Ester-Zusätze enthält sondern diese Ester-Technologie die Grundlage des Öles stellt. Dadurch könnte man einen höheren Viskositätswert fahren, welcher wiederum besser für den Motor ist weil er den Eintrag von Kraftstoff, Kondenswasser und sonstige Gifte aus den Blow By Gasen besser kompensiert. Öl dünnt ja mit der Zeit aus was dafür sorgt das man z.b. mit 10W40 in die Saison startet, aber es nach 6tkm mit 0W30(Erfunden) wieder aus dem Motor ablässt. Das hat den Nachteile, das ein dünnes Öl einen dünnen Schmierfilm bietet und ein dünner Schierfilm schneller unter Belastung abreißt als ein Dicker. Gerade wo man es doch erst Ende des Jahres krachen lässt wenn alles wieder richtig Sitz und die Straßen viel Grip haben, da fordert man vom dünneren Öl das Meiste ab.
Hier kommt dennoch folgender Gedanke: Ist zwar alles schön und gut, aber das 300V15W50 ist mit 117,4mm²/s immer noch "dicker" als das 5100er mit 10W40 und 89,8mm²/s. Schlecht für den Kaltstart, aber angeblich haftet das 300V wesentlich besser an den Metallen(zwecks Ester) und auch in einer dickeren Schicht, nicht nur ein "Film" sondern "Tropfenstark" als Vergleich(nicht gemessen). Dadurch soll eine eine ausreichende Schmierung geben sein bis der Motor das vermeintlich dickere Öl durchgepumpt hat. Der Einzige wirkliche Nachteil, der Motor sollte/muss statt 30sek. im Leerlauf eine Minute lang laufen um eine Durchölung zu "garantieren". Man sollte nicht sofort los fahren wenn sich der Leerlauf eingeregelt hat, weil der Motor so ohne Belastung läuft und der "alte Schmierfilm" dem ganzen so Standhält... bis eben zur Durchölung.
Auch sehr Interessant, die Aussage zum Ölwechsel vom Hersteller und die möchte ich direkt Zitieren weil es sehr logisch klingt und ich keinen Grund sehe warum man den Kunden hier überzeugen wollte, weil es dem Hersteller bestimmt egal ist wann ich wechsle, Hauptsache ich nehme sein Öl:
"Aus diesen Gründen "Eintrag von Kraftstoff, Kondenswasser und sonstige Gifte aus den Blow By Gasen", sollte ein Ölwechsel spätestens immer am Ende der Fahrsaison, kurz vor dem Einwintern, vollzogen werden.
Egal ob 3000 oder 6000 Km gefahren wurden. Die alkalische Reserve des Öls nimmt mit der Zeit ab, verursacht hauptsächlich durch die sauren Verbrennungskomponennten aus den Blow by Gasen.
Je nach Höhe des Eintrags wird irgendwann das Öl nicht mehr neutral gehalten und es schlägt ins Saure um. Das wirkt dann vor allem in der Standzeit auf metallische Oberflächen.
An dieser Stelle entsteht dann immer die Streitfrage, ob ein Wechsel unbedingt nötig ist oder nicht. Frischöl ist neutral und enthält noch keinerlei schädliche Gifte.
[Für mich ganze entscheident] Die Alterung des Frischöls über die Standzeit im Winter ist so gering, dass sie vernachlässigbar ist."
Mein Umgang mit dem Motorrad/Motor:
- Ich lasse den Motor nicht lange im Stand laufen, sondern fahre sofort los nachdem der Motor sich bei seiner Leerlaufdrehzahl eingependelt hat, ca. 30 Sekunden nach Start.
- Der Motor wird Warm gefahren mind. 10-15km möglichst nicht über 5000 U/min, nicht unter 3000 U/min, danach je nach Außentemperatur. Ich richte mich nach einem (ungenauen) Thermometer am Öleinlass (mind. 60°C/hängt im Fahrtwind) und der Wassertemperatur(mind. 80°C).
- Die letzten 10km einer Tour wird der Motor wieder Kalt gefahren und nach dem abstellen der Maschine noch 30sek. Laufen gelassen und dann „Aus“ gemacht. Frisch „geheizt“ wird der Motor nicht abgestellt.
- Der Motor wird zwischen 5°C und >30°C betrieben
- Mein Fahrstill:
o 60% Landstraßen-Cruisen: Drehzahlen zwischen 3000 U/min – 8000 U/min
o 20% Stadt/Dorffahrten: Drehzahlen zwischen 3000 U/min – 5000 U/min
o 20% sportliches Fahren: Drehzahlen zwischen 6000 U/min – 14000 U/min
- Mein Jahresschnitt liegt zwischen 3000-6000km
- Alle 6000km wird ein Ölwechsel samt Filter gemacht, ohne Ausnahme. Jetzt kommt der 4te Ölwechsel, der erste war mit Suzuki-Öl, danach 2x 10W40 Motul 5100.
Mir wurde 15W50 300V empfohlen statt 10W40, nach einer Empfehlung für 7100/5100 habe ich nicht gefragt. Ich habe nun schon von Experimenten mit anderem 15W50 gelesen wonach die Ventile nach dem Kaltstart geklappert haben, was mit dem 10W40 nicht aufgetreten ist. Welche Erfahrung habt ihr mit der Verwendung von 300V in 10W40 und 15W50 nach dem Kaltstart??
Zuletzt bearbeitet: