Mein Bericht und Bilder sind nun auch online auf
www.slowlyracing.de !
Erster Bördesprint in Oscherleben – Training für das erste Saisonrennen am 1.Mai
Nach dem Saisonauftakt in Albecete ging es nun nach Oschersleben. Das 5 Stunden Rennen in Oscherleben (1. Bördesprint / MFS Sauerland) war eine gute Möglichkeit, für den ersten Lauf zur Deutschen Seriensport Meisterschaft, zu trainieren. Zusammen mit Thomas (Dgir), der Gleiches vorhatte, ging es also an den Start!
Direkt nach der letzten Stunde machte ich mich gegen 14 Uhr auf den Weg! Ca. 6 Stunden Fahrt gingen ohne große Probleme über die Bühne.
Leider sah die Situation im Fahrerlager anders aus. Versprochene Boxen waren nicht erhältlich, wir sind ja nur blöde Motorradfahrer!!!! Drei Boxen für Catering müssen schon sein, da können dann doch alle anderen ihre Sachen unter freiem Himmel stehen lassen. Ich finde die Verantwortlichen sollten mal darüber nach denken, ob man wirklich drei Boxen für sch….. Essen belegen sollte, wenn andere Fahrer keinen Platz für ihre Sachen bekommen. Ein weiterer Punkt ist, die immer so betonte Hilfsbereitschaft unter Aufzündern ist wohl auch schon lange vorbei. Da stehen 4 Bikes in einer Box in Oschersleben und die Herren behaupten natürlich, es kommen noch viele Leute. Natürlich kam in den kommenden Tagen keiner mehr und die Box blieb nahezu leer! Oder ein paar nette Racer, die doch lieber ihre Anhänger mit in die Box nehmen. Nicht das man diese abschließbaren Teile auch vor die Box stellen könnte, nein, man stellt sie lieber in die Box damit man niemanden einen Platz geben könnte!!! Ich kann nur meinen Kopf schütteln und werde wohl auch mehr darüber nachdenken, wann ich Hilfe gebe oder die Leute besser draußen stehen lasse!
Nachdem der erste Ärger verraucht war, wurde alles so gut es geht vorbereitet und noch etwas zusammen gegessen. Dann ging es zum Schlafen.
Samstag, Teil 1 des Rennens:
Thomas und ich entschieden uns, die Maschinen, Werkzeug und was man noch so braucht direkt in die Boxengasse zu stellen. So konnten wir ohne Probleme in der Boxengasse unsere Vorbereitungen treffen und waren gerüstet für die Fahrerwechsel während des Rennens.
Dann ging es zum ersten Training raus. Da ich die Strecke noch nicht kannte, wollte ich als erster raus. Geplant waren 15 Minuten, dann sollte Thomas für einen guten Startplatz sorgen. Leider kam ich nur eine Runde weit. Wie schon beim Trainigsauftakt hatte ich Probleme mit der Schaltung. Leider diesmal ein dummer Fehler meinerseits! Da ich im Vorfeld die Schaltung auf Reverse gestellt habe, habe ich einen neuen Schalthebel verbaut. Hierbei habe ich eine zu kurze Schraube benutzt, so konnte wohl die Mutter nicht ganz packen und war ruck zuck wieder runter und somit auch das Schaltgestänge. Thomas ging also auf die Strecke und ich machte mich ans Schrauben! Nach dem Thomas rein kam, ging ich wieder auf die Strecke. Ich versuchte erstmal die Linie zu finden, mich an das neue Schaltschema zu gewöhnen und den neuen GPS Laptimer einzustellen. Diese drei Dinge zusammen waren natürlich zu viel um mich schon auf Zeitenjagt zu begeben. Fazit des ersten Trainings: Oschersleben ist nicht meine Strecke, reverse Schalten ist nicht so einfach und der neue Athon wollte einfach nicht seine Arbeit aufnehmen.
Zum 2te Training ging ich wieder als erster auf die Strecke. Der Athon wollte wieder nicht seine Arbeit machen, ich konnte einfach nicht diesen Einstellknopf drücken. Vielleicht sind meine Wurstfinger einfach zu groß! Dann habe ich versucht die Linie zu finden und mich weiter an das neue Schaltschema zu gewöhnen. Von Runde zu Runde wurde es besser, aber Oschersleben ist wirklich eine harte Nuss. Beim Anbremsen habe ich noch gespürt, dass die Gabel zu weich war. Wenn ich nun härter bremsen wollte, würde sie auf Block gehen. Also fuhr ich an die Box und schickte Thomas auf die Strecke. Da auch Thomas noch nicht so richtig ins rollen kommen wollte, stand nach dem Quali nur Startplatz 38 von 57 Fahrern fest.
Nun ging es an die Vorbereitungen für das Rennen. Ich wollte die Übersetzung noch anpassen und entschied mich für 14/48. Den Tank voll gemacht, zwei Umdrehungen mehr Federvorspannung an der Gabel und fertig.
Thomas wollte den Start übernehmen. Aber es ging leider völlig in die Hose. Die Gixxe wollte nicht anspringen und so fuhr Thomas dem Feld hinter her. Er konnte sich wieder etwas nach vorne arbeiten und kam dann als wir gerade die Tafel raushalten wollten durch die Boxengasse gerollt. Ich zog schnell die Heizdecken von den Rädern, wartete bis der Transponder am Bike war und ging auf die Strecke.
Ich versuchte ein Hinterrad zu finden, war aber erstmal alleine unterwegs. Ich fuhr also so meine Runden und arbeitete an meiner Linie und gewöhnte mich weiter an die neue Schaltung. Da der Laptimer wieder nicht arbeitete, bekam ich auch keine Rückmeldung über meine Rundenzeiten. Ich war dann froh die Tafel zu sehen und kam nach 30 Minuten an die Box.
Während Thomas wieder seine Runden drehte, machte ich das Bike wieder bereit und versuchte mich entspannen. Als Thomas wieder an die Box kam ging ich zum letzten Turn des Tages auf die Strecke. Ich versuchte schneller zu werde und einen besseren Rhythmus zu finden. Das ungewohnte Schalten ging nun schon besser von der Hand und ich fühlte mich deutlich wohler auf der Strecke. Gegen Ende des Turns hatte ich noch eine Schrecksekunde. Als ich versuchte einen anderen Fahrer beim Anbremsen aufs Shell-Esses zu überholen, zog noch ein weiterer Fahrer innen in meine Linie. Um nicht zwischen den beiden zerrieben zu werden, warf ich den Anker und legte einen netten Frontwheelie hin. So konnte ich einen Crash vermeiden und die letzten Minuten zu ende fahren. Nach dem die Uhr abgelaufen war kam ich erschöpft zurück in die Boxengasse.
Am Ende des ersten Tages belegen wir Platz 42 der 57 Teams. 14/48 ist zu kurz und Oschersleben ist immer noch eine harte Nuss! Auch Thomas war noch nicht recht zufrieden, so stand unser Fazit beim Abendessen: es gibt noch viel Arbeit, aber dafür sind wir ja nach Oschersleben gekommen.
Sonntag ging es sehr gemütlich zur Sache. Das Rennen wurde erst sehr spät gestartet und so hatten wir genug Zeit alle Vorbereitungen zu treffen. Beim Aufwachen habe ich schon gemerkt, dass mein Körper sich doch recht gut anfühlte, der erwartete Muskelkater viel deutlich angenehmer aus als erwartet. Nach einem ordentlichen Frühstück machte ich mich an die Arbeit. Reifenwechsel stand auf dem Plan! Danach noch schnell Sprit holen und alles in die Boxengasse gestellt.
Um 15.45 startete dann der zweite Teil des Bördesprints. Drei Stunden Zeit unter Rennbedingung trainieren zu können. Nach unserem eher durchwachsenen Samstag starteten wir von Platz 42 ins Rennen. Thomas wollte noch mal den Start üben und dann das Feld von hinten aufrollen.
Der Start lief nun besser und Thomas
drehte seine Runden.
Nach 30 Minuten dann der Wechsel. Geta hielt die Tafel raus und ich wartete auf Thomas!
Es lief viel besser als am Vortag. Auch der Athon funktionierte nun und ich konnte so direkt meine Zeitenverbesserung erkennen.
Ich zog meine Runden bis die Tafel rausgehalten wurde, dann stand der Wechsel an. Wie immer wurde schnell getankt und das Bike gecheckt. Die Reifen sahen topp aus und da beim Fahren keine Probleme auftraten, wurde auch nichts verändert. Die neue Übersetzung von 14/46 passte auch besser. Dann galt es sich auszuruhen.
Leider wurde das Rennen hin und wieder durch einige Safety-Car Phase unterbrochen da einige schwere Stürze von anderen Fahrern zu vermelden waren. Ich hoffe doch stark dass keinem der Fahrer etwas passiert ist!
Da Thomas lange hinter dem Safty-Car fahren musste, wollten wir ihm etwas mehr Zeit geben. Er kam aber von alleine an die Box, leider war ich noch nicht fertig und so fuhr er noch eine Runde. Da es für uns ja eher ein Training sein sollte, war es auch keine große Sache. Der Wechsel also mit einer Runde Verspätung!
Ich ging wieder raus und merkte schnell das es sich noch besser anfühlte. Ich konnte nun auch mehr und mehr selber überholen und meine Zeiten wurden auch besser. Die R6 lag super und auch das Schalten ging schon besser. Nun machte es schon richtig Spaß und ich hätte noch weitere Runden drehen können. Aber die Tafel zeigte mir an, dass Thomas wartete. Und so kam ich zum Wechsel rein!
Thomas war draußen
und ich ruhte mich aus.
Dann gab es wieder eine Safty-Car Phase und es wurde ruhig in den Boxen. Es hatte einen Fahrer in der Hotel-Kurve geschmissen. Es dauerte sehr lange bis wieder auf grün geschaltet wurde. Dann der letzte Wechsel, noch ca. 15 Minuten. Ich fuhr also auf die Strecke und versuchte schnell meinen Rhythmus zu finden. Ich hatte meinen Spaß und konnte noch ein paar Fahrer überholen.
Wie sich nach dem Rennen zeigte, konnte ich sogar in der letzten Runde noch einen direkten Konkurrenten überholen. Dann kam die Flagge und das Rennen war zu enden. Es war wieder ein gutes Gefühl auf die Auslaufrunde zu gehen. Für mich einer der schönsten Momente! Thomas und ich sind ohne Sturz durchgekommen, Platz 31 in der Gesamtwertung und wichtige Trainingszeit für den ersten Lauf im Seriensport am 1. Mai in Oschersleben.
Die Teilnahme am Bördesprint war wichtig und hat mir viel geholfen. Ich kennen nun die Strecke und konnte mein Motorrad darauf hin abstimmen. Mit meiner Zeit bin ich noch nicht zufrieden, die 1.42.88 sind noch nicht das was ich mir vorstelle. Ich hoffe aber meinem Ziel, beim ersten Saisonrennen im guten Mittelfeld mitfahren zu können, ein gutes Stück näher gekommen zu sein.