Qualitätsunterschiede Inegralhelme nach ECE

Diskutiere Qualitätsunterschiede Inegralhelme nach ECE im Hier wird NUR über Bekleidung Diskutiert Forum im Bereich Technik; Hallo, ich bin mal so frei ein schon oft diskutiertes Thema (Helme) neu diskutieren zu lassen. Um das Thema etwas schmackhaft zu machen, gebe ich...
Schwingspule

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Racegixxer
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Hallo,

ich bin mal so frei ein schon oft diskutiertes Thema (Helme) neu diskutieren zu lassen. Um das Thema etwas schmackhaft zu machen, gebe ich mal eine Ausgangssituation vor:

Story:
Da ich diesen Sommer gleich an mehreren Trainings verschiedener Veranstalter auf abgesperrten Strecken teilnehme, bei denen ich mich selbst und mein Motorrad an die Grenze bringen möchte, gehe ich einfach mal davon aus auch zu stürzen. Da ich ungern den teuren Schuberth SR1 für einen langweiligen Rutscher mit 50kmh auf nassem Asphalt beim ADAC opfern möchte, habe ich überlegt mir dafür einfach einen billigen Helm (bis maximal 150 Euro) zu kaufen. Dass er dem SR1 wohl nicht den Rang ablaufen wird, ist mir klar. Aber wie groß sind die Qualitätsunterscheide denn wirklich?

Rhetorische Frage:
Kann man ohne große Bedenken einen 70€ Helm kaufen, wo doch "jeder, der was auf sich hält" zu einem teuren Helm greift?

Testberichte:
Sucht man im Internet nach Helmtests, findet man Wertungen wie "++, +, 0, -, --" oder "0 bis 30". Für Subjektive Beurteilungen wie Gefälligkeit des Designs (was ja wohl ich entscheide, also was hat das denn bitte in einem Test zu suchen!?), Aerodynamik (okay, mit Messwerten könnten die wenigsten etwas anfangen), Tragekomfort, usw. kann ich das verstehen. Aber wo stehen die echten Werte für Abrieb des Materials bei einem Rutscher, Kraft bis Spitze die Außenschale durchdringt, Schlagabsorbierung/Dämpfung, Stabilität des Visiers, usw.? Außer "Polycarbonat altert schneller, Glas-/Carbon-/Aramidfaser hält länger und ist stabiler" konnte ich nicht so richtig viel finden.

Meistens werden Helme aus einer ähnlichen Preisklasse getestet, was aber nicht die Frage zwischen billig und teuer klärt. Gibt es Tests, wo z.B. ein Nolan N86 gegen einen Schuberth SR1 / X-Lite 802 RR getestet wird?

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Ich freue mich auf viele viele Antworten und Meinungen, möchte aber darum bitten es nicht in eine Abstimmung des Forumslieblingshelmes abdriften zu lassen. Ich bin gespannt was so von euch kommt
 
mrtn

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Supergixxer
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Naja, das ECE Siegel ist wohl das Minimum, was jeder braucht, um Strassenzugelassen zu sein ;)
Gerade bei den teuren Helmen gehts dann (neben der Sicherheit) noch um Gerauschdaempfung, Aerodynamik und Gewicht... Fuer dein angenommenes Szenario mit dem 50km/h Sturz, wird's wohl aauch ein billiger tun.
 
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Gast17883

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Hab mir grad gestern den Airoh MV 11 für 177 Euronen bestellt. Was willste da verkehrt machen?
Ist halt im wahrsten Sinne wieder "Kopfsache". Was soll an nem Nolan 86 falsch sein, für DEINEN beschriebenen Kurzeinsatz.?
TEUER heißt ja nicht immer BESSER.
Hab auch keinen von Dir beschriebenen/gewünschten Testbericht gefunden. Hätte mich als "Wiedereinsteiger" nämlich auch interessiert...
 
Ändy1

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Großgixxer
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Früher zu Roller-Zeiten ist man in den Polo und hat das billigste gekauft was "geil" aus sah.
Wenn man sich da mit 30-70 hin gelegt hat ist der Schädel auch heil geblieben.

Ich glaube der Aufschrei wäre viel zu enorm würden diese Helme nicht ihre Pflicht erfüllen.
 
GixxerNeuling

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Habe dieses Jahr nen neuen Helm gekauft -> Arai RX7 GP

War bei einem lokalen Shop in München und der Verkäufer hat mir ohne viel Kraftaufwand einen SR1 von Schuberth verbogen ^^..
Die Sturztests sind auch von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.
Pflichtest ist m.W. nach Schlag mit spitzen Gegenstand auf vorgegebene Stelle.
Arai z.B. macht diesen Test nur auf eine beliebige Stelle, mehr Schlagkraft usw.

Zu deinen Trainings bei ADAC usw.
Ich hab schon 3 Trainings gemacht.
Der Instruktur zeigt dir was, machst du es so wie er es beschreibt, passiert dir nichts.
Wortwörtliche Beschreibung des Instrukturs: "Wir haben alles ausprobiert und völlig übertrieben. Also wenn ihr das so macht, dann kann nichts passieren"
 
Schwingspule

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Racegixxer
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Danke für die bisherigen Antworten, aber das geht teilweise in eine Richtung, die ich so eigentlich nicht wollte. Welche Helme ich mir kaufe, weiß ich recht gut, und darum geht es auch nicht... Ich wollte eigentlich eine kleine Diskussion lostreten, die später andere Leute lesen können um sich ein Bild von Qualitäten und anderen Aspekten bei Helmen zu machen.

Was ich bis hierhin als weiterführend betrachte:

mrtn schrieb sinngemäß: Das ECE Siegel ist nicht viel mehr als eine Zulassung, die keine allzuhohen Qualitätsmerkmale fordert. So ziemlich jeder Helm hat deshalb das ECE Logo, was einen richtig guten Helm für die Rennstrecke nicht vom Mofahelm unterscheidet.

Ändy schrieb sinngemäß: Als jugendlicher Rollerfahrer musste es billig sein und cool aussehen. Desweiteren: Hersteller billiger Helme können es sich aus Imagegründen nicht leisten absoluten Schrott zu bauen, weshalb auch billige Helme nicht allzu schlecht sind.

GixxerNeuling schrieb sinngemäß: Ein teurer Schuberth Helm lässt sich mit wenig Kraftaufwand elastisch vervormen. UND: Tests sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.

Und noch eine persönliche Bemerkungen meinerseits:

@Ex-Gamma: Ich möchte dir nicht unterstellen, dass du den Sinn des Threads nicht verstanden hast, deshalb tue ich das auch nicht. Trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass die obige Story fiktiv ist und ich den N86 lediglich als Vertreter der günstigeren Preisklasse herausgegriffen habe (hätte auch jeder andere Helm sein können und btw. fährt meine Freundin den auch). Beides dient lediglich dazu dem Thema eine Diskussionsgrundlage zu geben, die aber nicht auf Basis des N86 oder der beiden anderen genannten Helme stattfinden soll, sondern generell über Preisklassen und Qualitätsunterschiede.

Zum biegsamen Schuberth Helm: Wieso es Sinn macht eine Helmaußenschale so flexibel zu bauen und wie Schuberth Helme testet, ist übrigens in diesem Video zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=-7efLw7j5Os

Edit (Ergänzung):

Hier noch mehr zu Schuberth und weichen Helmschalen:
https://www.youtube.com/watch?v=14kWERxU1NY

Und noch ein Video zu (vielleicht zu harten) Helmen:
https://www.youtube.com/watch?v=mdWvU9RF5ew
 
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Chris Ja

Chris Ja

Großgixxer
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Erstmal würde ich sagen, erfüllen wohl alle Helme, die in betracht kommen die ECE Norm, wodurch ein gewisses Maß an Sicherheit natürlich gewährleistet ist. Ich sehe daher keine Bedenken und die Qualitätsunterschiede sind wohl im Preis deutlich in Verarbeitung usw zu erkennen.

Was ich allerdings überhaupt nicht verstehe, dass du dich ja, so wie du selbst sagst, einem HÖHEREN STURZRISIKO aussetzt und genau DANN an deiner Sicherheit/ Sicherheitskleidung sparen willst ? Mal ganz ehrlich, Ich persönlich verstehe das nicht :D
 
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Smoothie

Gixxer
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also aus erfahrung kann ich berichten das ich zb bei meinem Streetfighter Helm - knapp unter 100€ (den ich damals zum kartfahren hatte) auch ab und zu am motorrad benutzt hab.. und da waren die windgeräusche einfach viel zu laut.. bei länderen fahrten wird man da wahnsinnig.. ich zumindest..

jetzt hab ich nen SHOEI NXR (~450€) der wiegt 370gramm weniger und da sind die windgeräusche absolut super.. klar hört man was aber im vergleich zum billighelm wie TAG und NACHT
 
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Gast17883

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Schwingspule schrieb sinngemäß, dass (s)ein fiktives Ausgangs-Szenario eine Diskussionsgrundlage sein soll, wo man seine Meinung kund tun soll, aber nicht begründet durch die gewonnenen Erfahrungen durch seinen eigenen Helm, sondern anhand von Testberichten von Herstellern über "Qualität" und "anderen Aspekten", die es aber kaum oder gar nicht gibt, "damit sich Leute später ein Bild davon machen können", was sie "lesen" möchten.

In der Tat, Schwingspule, diesen deinen fred hab ich nicht verstande. Sorry fürs posten.:keule:
 
Schwingspule

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Racegixxer
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@Ex-Gamma: Ich habe nie gesagt, dass die eigenen Erfahrungen von Forenmitgliedern nicht erwünscht sind. Ich bat darum den Thread nicht in eine Abstimmung für einen ganz bestimmten Helm ausarten zu lassen. Entgegen deiner Behauptung würde ich mich sogar sehr über Erfahrungsberichte bei Unfällen/Stürzen freuen. Wie auch geschrieben wollte ich dir nicht unterstellen den Thread nicht verstanden zu haben. Dass du genau dies aber selbst sagst, ...

@Cheffe: Sinnfrei finde ich eine Sammlung von Daten aus Crashtests, sicher hilfreichen Kommentaren zu Materialien und ihren Eigenschaften und auch eigenen Erfahrungen von Mitgliedern nicht. Wen das nicht interessiert, der darf gerne zum nächsten Thema springen... Die fiktive Geschichte hätte ich mir allen anschein nach aber sparen können, da gebe ich dir Recht. Es wäre wohl schlauer gewesen direkt nach Zahlen, Daten, Fakten und Erfahrungen zu fragen.
 
Chris Ja

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Großgixxer
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Hjc Rpha 10 hält. Selbst gettestet. Nur 1 Tag kopping
 
Schwingspule

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Moin,

zur Produktion von Polycarbonathelmen gibt es ein ganz nettes Video über die Nolan Factory: https://www.youtube.com/watch?v=3EH3wycgpzk

Wie das ganze mit Glas-/Carbon-/Aramidfasern aussieht, ist in diesem Video (von Schuberth) von 2:29 bis 2:39 zu sehen. Aber auch der Rest des Videos ist sehenswert: https://www.youtube.com/watch?v=Hq72PNG1100

Zu verschiedenen Helmnormen und auch mehrfachen Krafteinwirkkungen auf die gleiche Stelle gibt es (ebenfalls Nolan) noch ein sehr anschauliches Video: https://www.youtube.com/watch?v=Cl3br1PJ5-g

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Edit 1:

Zitat von "Chris Ja": Was ich allerdings überhaupt nicht verstehe, dass du dich ja, so wie du selbst sagst, einem HÖHEREN STURZRISIKO aussetzt und genau DANN an deiner Sicherheit/ Sicherheitskleidung sparen willst ? Mal ganz ehrlich, Ich persönlich verstehe das nicht :D

Dazu kann ich gerne ein paar Worte verlieren:

Fall 1: Ein Bekannter von mir ist mit weniger als 100 km/h gegen ein Schild gefahren. Der Querbalken (Träger) hinter dem Schild ist durch das geschlossene Visier durch und hat ihm den Kopf zermalmt. Nach fast einem Jahr durchgehendem Aufenthalt in mehreren Fachkliniken, ist er nun vorerst arbeitsunfähig, jedoch unfassbar glücklich noch zu leben. Von Motorrädern will er verständlicher Weise nichts mehr wissen.

Fall 2: Ich selbst bin letztes Jahr bei einem Unfall mit meiner GSX-R 600 SRAD mit dem Kopf gegen einen Leitplankenpfosten geprallt. Der stoßabsorbierende Schaum des Schuberth C3 Pro, den ich dabei trug, ist an der Stelle der Krafteinwirkung auf einen Bruchteil der originalen Materialstärker komprimiert worden.

Fall 3: In einem weiteren Fall hat ein Verwandter im Schritttempo das Gleichgewicht verloren und ist mit dem Kopf seitlich auf den Bordstein gefallen. Er ist an Ort und Stelle verstorben.

-> Auf weitere Fälle/Unfälle mit Motorrädern im öffentlichen Straßenverkehr aus meinem persönlichen Umfeld verzichte ich an dieser Stelle.

Bei einem Rutscher auf einem großen Testgelände wie es der ADAC besitzt, ist von Gefahren dieser Art meiner Meinung nach nicht auszugehen. Auf Rennstrecken lauern dagegen deutlich mehr Gefahren (allein schon durch die deutlich höhere Geschwindigkeit, Banden und andere Teilnehmer), jedoch auch hier meiner Meinung nach weniger als in "freier Natur".

Vergleicht man die Statistik von Rennunfällen mit Todesfolge der Isle of Man mit der Anzahl tödlicher Unfälle auf "sicheren" Rennstrecken, brauchen wir glaube ich nicht länger über Gefahren im Straßenverkehr (bei Nichteinhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Beschränkungen) sprechen.

Eben aus den oben geschilderten Beobachtungen hatte ich das Szenario so angenommen wie im Eröffnungspost beschrieben. Ich hoffe das schafft Klarheit.

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Edit 2:

Ich schreibe in Edit 1: "bei Nichteinhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Beschränkungen".

Sowohl der Fahrer im geschilderten Fall 1 hielt sich an die gesetzlichen Bestimmungen als auch der Fahrer in Fall 3. Nur ich selbst war etwas zu schnell unterwegs...

Und um doch noch einen weiteren Fall ins Spiel zu bringen: Ein weiterer Bekannter fuhr mit 40 durch die Innenstadt, wo 50 erlaubt ist. Eine ältere Dame nahm im die Vorfahrt, er konnte nicht mehr reagieren und verstarb ebenfalls an den Unfallfolgen. Auch er hielt sich an die gesetzlichen Bestimmungen.

Nicht grundlos fordert die Polizei bei Motorradkontrollen in Harz, Eifel, Schwarzwald, usw. ertappte "Raser" immer wieder freundlich dazu auf mit ihrem Vorhaben doch eine Rennstrecke aufzusuchen.

Und nebenbei bemerkt, frage ich mich ob so voreilige Kommentare wie Cheffes "Der Thread ist irgendwie Sinnfrei :wallbash: " bei einem ernsten Thema wie Helmen nicht fehl am Platz sind. Sollte die Community das anders sehen, beuge ich ich gerne dem Willen der Allgemeinheit und beende meine Bemühungen auch nicht so erfahrenen Bikern das Thema "Qualitätsunterschiede Integralhelme nach ECE" vielleicht etwas näher zu bringen.

Und um Antworten von sich vielleicht angegriffen gefühlten Mitlesern vorzugreifen: Bitte genau lesen! "Thema näher bringen" heißt nicht, dass ich mehr weiß, etwas besser kann, Recht habe oder irgendetwas dergleichen. Ich wollte mit der Eröffnung dieses Threads lediglich dazu anregen mal gemeinschaftlich eine kleine Sammlung von Meinungen, Erfahrungen, Crashtest, usw. (wie längst geschrieben) zum Thema aufzubauen.

Danke und gute Fahrt - ich schwinge mich jetzt aufs Bike!
 
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Gast17883

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Ähhh...sorry...ICH hab VOR dem Cheffe die sinnliche Leere DEINES EINGANGSPOST erkannt...:smilie_f:
Nur so fürs Protokoll!

Kopier Deinen letzten Post doch in nen neuen fred und die Beiträge werden nur so sprudeln...LG aus de schtinggisch Pallz
 
Doom3

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Racegixxer
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Der Thread ist irgendwie Sinnfrei :wallbash:
Hey Jungs atmet mal locker durch! Nehmt mal das Ergebnis verschiedener Tests als Denkgrundlage, auch preiswertere Helme können richtig gute Schlagdämpfungswerte aufweisen. Nicht gleich vorverurteilen. Wir sind kein Germanistenforum, oder hab ich was verpasst??????
 
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@ Doom3: Danke für den richtig guten Link! Irgendwo hatte ich schonmal eine abgespeckte Version davon gelesen, aber nicht mehr gefunden. Der hier ist aber deutlich ausführlicher. Cool! :smokin:

Meine Güte Ex-Gamma was ist denn los mit dir? Komm mal auf den Teppich, es ist doch nichts passiert. Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten sind völlig normal bei zwischenmenschlichem Austausch, und auch gut so. Wenn du damit nicht umgehen kannst, tut es mir leid. Wäre jeder der gleichen Meinung, hätte die Menschheit es nie zu etwas gebracht. Ich persönlich habe kein Problem mit Kritik und akzeptiere auch deine Meinung zum Thema - obgleich ich sie zum :rambo: finde. Und wenn du dich dann besser fühlst, gestehe ich dir gerne zu als erster eine Sinnfreiheit deklariert zu haben. Und jetzt :heulnich:
 
H-AJ

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Das ist wirklich mal ein interessantes Szenario.

Ich war letztes Jahr auf einer Motorradmesse, wo ich mit einer Freundin war, doch sehr überrascht, dass Sie ohne zu zögern einen LS2 für deutlich unter 100 Euro im schicken Täschchen gekauft hat. Sie ging offenbar davon aus, dass es keinen Qualitätsunterschied zu einem Helm wie z.B. von Schuberth gibt. Ich hätte mich das zunächst einmal nicht getraut bzw. wäre auch gar nicht auf die Idee gekommen mir überhaupt so einen billigen Helm näher anzuschauen. So hatte ich dann ja Gelegenheit, ihn näher zu betrachten und ich muss sagen, dass ich doch einigermaßen beeindruckt war über die Verarbeitungsqualität. Wenn ich also einen neuen Helm brauchen sollte, würde ich dann sogar einen LS2 anprobieren. Aus einem LS2 wird kein Shark, Shoei oder Schuberth.

Ich denke, dass bis zu einem bestimmten Level alle Helme Schutz bieten. Aus meiner Sicht ist der entscheidende Faktor, dass der Helm zum Kopf passt. Ein top Helm ohne Passform wird bei einem Sturz so verrutschen, dass er keinen guten Schutz mehr bieten kann. Aus meiner Sicht sollte deswegen grundsätzlich ein Helm so eng wie irgend möglich den Kopf umschließen, wenn man ihn kauft.

Dann ist mit Sicherheit der Verschluss noch ein großes Thema. Wenn ich damit rechne zu stürzen, dann wähle ich einen sicheren, vielleicht sogar komplizierten Verschluss. Soll es außerdem ein Helm für die Rennstrecke sein, brauche ich keinen besonders guten Blickwinkel zur Seite. Mit anderen Worten: Helmschalengröße / Visierausschnitt = Sichtfenster spielt keine besondere Rolle, so lange ich nach vorne gucken kann. Im Straßenverkehr muss der Kopf grundsätzlich viel beweglicher sein, das Sichtfenster muss viel weiter zur Seite gehen. Ein Rennstreckenhelm braucht aus meiner Sicht eher "Sicht nach oben" (kommt auf die eigene Sitzposition an).


Ein "sicherer" Helm passt für mich vor allem zur Kopfform. Habe ich einen ovalen, länglichen Kopf, muss das Kinn vernünftig geschützt sein. Ein Bekannter, der sich auf einer Messe einen Helm hat aufschwatzen lassen (Er war davon überzeugt, einen ganz tollen Helm gekauft zu haben!), hat mir mal seinen Helm vorgeführt. Gebraucht hat er ihn dann zum Glück nie, weil er keinen Motorradführerschein gemacht hat (...). Der Integralhelm hat nichtmal das Kinn richtig umschlossen. Bei einem Sturz hätte das aus meiner Sicht niemals gereicht. Es war außerdem kaum Platz vorm Mund. Wenn da dann noch ein Sturz hinzukommt, dann ist der Kiefer sowieso hin. Auch bei Louis hab ich oft Helmkäufe beobachtet. Da wird dem Kunden gesagt, dass der Helm passt, obwohl ich schon von weitem gesehen habe, dass der viel zu locker saß. Die meisten Rollerfahrer tragen zu lockere Helme. Sie fahren nur kurze Strecken, müssen den Helm schnell vom Kopf ziehen können. Schutzwirkung in meinen Augen: nahe null. Da könnten sie ruhig einen 500 Euro Helm tragen. Wenn der nicht passt, hätten sie auch einen von Probiker nehmen können. (Das sind wirklich ganz üble Helme in meinen Augen.)

Alles in allem glaube ich nicht, dass es sehr große Unterschiede zwischen der grundsätzlichen Schutzwirkung von Helmen gibt, wenn man Kopfform, Passform, Verschluss, Polsterung genau anschaut und nach den eigenen Kriterien analysiert. Nur muss ich wissen, wann der Helm hergestellt wurde. DIe Schutzwirkung lässt mit zunehmendem Alter nach. Von daher ist ein billiger neuer Helm aus meiner Sicht besser als ein uralter ehemals hochwertiger Helm. Einen Helm zum Renntraining aufsetzen, nur weil ich den neuen schonen will. - Nee, geht für mich gar nicht.

Ich denke schon, dass man für Rennstrecke und Straße durchaus einen anderen Helm wählen kann wenn man davon ausgeht, dass dem Rennstreckenexemplar ohnehin kein langes Leben beschieden ist. Der Rennstreckenhelm muss "nur" optimal passen und einen optimalen Verschluss besitzen. Die Anforderungen an einen Straßenhelm sind weiterreichender, von daher wäre ich auch bereit, dafür dann mehr zu zahlen. Was spricht gegen ein hochwertiges Exemplar (2-3x heruntergesetzt) von Helm, was womöglich schon zwei Jahre herumgelegen hat, ein scheußliches Design besitzt, aber wo die reinen "Sicherheitsfeatures" auf dem aktuellen Stand sind, wenn ich es sowieso nur maxmal zwei Jahre auf der Rennstrecke nutzen werde, weil er bis dahin zumindest einmal so richtig schön auf den Boden gekachelt ist?

Ich hoffe, das war jetzt nicht am Thema vorbei. Weil das ganze mit dem "sinnfrei" und der "fiktiven Story" weiter oben hab ich nicht so richtig kapiert. Jedenfalls sieht es bestimmt lustig aus, wenn man in ALNE-Kombi, Daytona-Stiefeln und einem LS2 auf dem Kopf vorstellig wird. Die Leute werden ins Grübeln kommen! - Macht aber nix: So lange der Helm ordentlich fest sitzt, weil er passt. Bei einem Probiker Helm wäre ich vorsichtiger..., aber vielleicht sind ja auch die in den letzten Jahren besser geworden.
 
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@ H-AJ: Das war ganz und gar nicht am Thema vorbei - genau solche Beiträge hatte ich mir erhofft! Ein Thema, dazu eine erläuternde Geschichte, eine eigene Meinung und ein persönliches Fazit. So stelle ICH mir richtig gute und konstruktive Posts in einem Forum vor. :thumbsup:

Mit der Passform bist du natürlich auf etwas eingagangen, was ich bis dato in meinen Posts völlig ungeachtet lies. Vielleicht ist das so wie "wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht". Die Passform ist ja wohl mit Abstand das Wichtigste beim Helmkauf - da sind wir uns einig! Und genau weil es so wichtig und damit eigentlich auch selbstverständlich ist, scheint nur selten richtig darüber gesprochen zu werden und es kommt zu den von dir geschilderten Beobachtungen.

In der Tat habe ich es selbst auch schon einmal erlebt, dass mir ein Verkäufer einen zu großen und von der Polsterung her schlecht sitzenden Helm als "der sitzt super und ist perfekt für Sie" verkaufen wollte. Ich unterstelle dem Verkäufer an dieser Stelle etwas böse, dass es sich wohl um den Helm mit der größten Gewinnspanne gehandelt hat, weshalb er ihn mir so gerne gegen meinen Willen verkaufen wollte. Toll gesessen und perfekt für mich war der Helm jedenfalls nicht...
 
Black gixxer82

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Supergixxer
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Hallo, wollten sich nicht so viele mehr an dem thread beteiligen, was ich schade finde!

Ich sehe das so: Ich habe einen HJC IS-17, ist nicht das Topmodel, aber auch nicht der Schlechteste. Ich habe diesen geholt, weil ich schnell einen Helm brauchte (mein Rollerhelm war nicht mehr zumutbar, da über 10 Jahre alt) er hat mir vom Disign gefallen, Pinlockscheibe und guten Sitz. Nun meine Erfahrung nach 15000km fahren! Der helm ist ziemlich Schwer, nach längerer Fahrt und ab 240 wird der Helm instabil, das heißt der Helm mit Kopf hat vibriert, ist bei der Geschwindigkeit nicht optimal! Jetzt hab ich mir das Topmodell von HjC gekauft, nun werde ich den Unterschied am eigenen Leib prüfen und hier dann irgendwann kund geben! Übrigens der IS-17 hat mich 239€ gekostet, der Rpha 10plus 249€, also im Prinzip der selbe Preis!
 
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