Verhaltensregeln auf Rennstrecke.

Diskutiere Verhaltensregeln auf Rennstrecke. im Rennstrecke Allgemein Forum im Bereich Rennstrecken und Renntrainings; im www.cbrforum.de habe ich auf die "Mein 1. Mal Rennstrecke" Reifenfrage mal folgendes geantwortet: Quelle...
S

Spatz

Gast
im www.cbrforum.de habe ich auf die "Mein 1. Mal Rennstrecke" Reifenfrage mal folgendes geantwortet:
Spatz schrieb:
Hallo,

von mir auch ein paar Tipps:
- auf jeden Fall ein Instruktorentraining, idealerweise bei einem renomierten Veranstalter (z.B. Speer, Prospeed, ...)
- Anreise mit eigenen Motorrad möglich, besser Hänger und Begleitperson. Weil im Falle des Falles ...
- für das 1. Mal reicht auch das Strassenmotorrad. Hängt natürlich auch von den eigenen Ambitionen ab und der Risikobereitschaft. Wenn man das als "freie, sichere Landstrasse" sieht und somit noch einen Tick Restverstand beibehält, dann stellt das kein Problem dar. Möchte man aber immer tiefer, immer schräger, immer schneller :arrow: dann höheres Sturzrisiko.
- Neben Bremsbeläge ggfs. auch mal die Bremsflüssigkeit wechseln/erneuern.
- Reifen: Schwieriges Thema! Dazu gleich mehr.


Aus meiner Erfahrung als Instruktor:
Es passiert bei einem Instruktorentraining sehr wenig. Ich als Instruktor versuche auch meinen Teilnehmern deutlich zu machen, dass es um das sichere Fahren auf der Rennstrecke geht. Weiterhin vermittle ich Wissen über Fahrtechnik, Verhalten, Herangehensweise bzgl. "Ideallinie" und andere Dinge. eben je nach Bedarf und Aufnahmefähigkeit der Teilnehmer.

Zum Reifen:
Wenn die Wettervorhersage trocken ist, dann ist z.B. ein Conti Race Attack eine sehr gute Wahl. Dazu sollte man aber auch eine gewisse Schräglage und somit Tempo fahren können. Es gibt nämlich leider auch Fälle, welche Slicks montieren aber noch 3cm Angstrand haben. Da kühlt der Slick aus und der Strassenreifen wäre die deutlich bessere Wahl.
Daher: Selbsteinschätzung!
Fahr' ich gute Schräglagen, beschleunige gut, bremse gut :arrow: eher Richtung Rennreifen bei trockenen Verhältnissen.
Bin ich eher ein normaler Strassenfahrer mit 1-2cm Angstrand am Hinterreifen, dann reicht auch ein sportlicher Strassenreifen aus.
Quelle: http://www.cbrforum.de/index.php?option=com_jfusion&Itemid=29&jfile=viewtopic.php&p=4811840#p4811840

Weiterhin habe ich mal den typischen Ablauf eines Instruktorentrainings dargestellt:

Spatz schrieb:
jetzt wird es interessant.

Also gute Veranstalter bieten echte Instruktoren Trainings an. Speer (Toni-Mang), SPS, Prospeed, ...
Was bedeutet dies?
Das den ganzen Tag über die Einsteiger durch einen Instruktor betreut werden. Die Gruppengröße pro Instruktor beträgt z.B. bei Prospeed max. 5 Teilnehmer. Häufiger sind die Gruppen auch kleiner. Pauschal kann man sagen: Je kleiner die Gruppe, desto besser für den Schüler. Mehr als 5 Schüler sind aus meiner pers. Erfahrung nicht wirklich sinnvoll/kontrollierbar.

Die Gruppen werden vorab nach Erfahrung, Selbsteinschätzung "zusammengewürfelt".

Der 1. gemeinsame Turn ist dann die Besichtigungsrunde. Für die Teilnehmer ist dies ja häufig die 1. Begegnung mit einer Rennstrecke. Vieles ist neu und man möchte einfach die Teilnehmer auch beruhigen, die Angst/Respekt/Nervösität vor der Rennstrecke nehmen. Einfach mal schauen, wo es grob langgeht, wo die Streckenposten/Ampeln sind, die volle Streckenbreite benutzen.
Hier fährt der Instruktor voraus und seine Schüler in geordneter Reihenfolge hinterher. Es herrscht Überholverbot innerhalb der Gruppe.
Das Tempo ist eher gemütlich und voller Absicht eher langsam.

Der 2. Turn wird dann schon etwas flotter. Jetzt sieht man auch schon, ob die Gruppe harmonisch ist oder Jemand auffällt für einen Wechsel. Je nach Veranstalter und/oder Harmonie der Gruppe kann jetzt auch innerhalb der Gruppe rotiert werden. Somit kann jeder Schüler mal eine Runde direkt hinter dem Instruktor fahren.

Jetzt könnten schon Wechsel der Teilnehmer zwischen den Instruktorengruppen stattfinden. Meine Erfahrung ist, dass dies eher selten der Fall ist.

Vor und nach den Turns findet eine kurze Besprechung statt. Über die Ziele des nächsten Turns bzw. über die Erfahrungen des eben gefahrenen Turns. Hier gibt es dann auch Tipps zum Verhalten auf der Rennstrecke, zum Finden der Ideallinie bzw. warum fährt man an dieser Stelle diese Linie?
Aber auch Tipps zum Hanging Off, Körperhaltung, richtiges Bremsen, Kurvenfahren werden je nach Gruppe und Aufnahmefähigkeit dieser Gruppe vermittelt.

Bei Prospeed wird dann zum Ende des Tages innerhalb des Instruktorenturns frei gefahren. Wir Instruktoren fahren dann als "Beobachter" mit.
Bei SPS war es so, dass der 1. Teil der Instruktion nach dem 3. Turn endete, dann 3 freie Turns für die Teilnehmer zur Verfügung standen und am nächsten Tag die ersten 2 Turns wieder geführt worden sind.
Bei Toni-Mang ist es sehr ähnlich zu Prospeed, meine beim ADAC Rennstreckentraining ist es auch so.

Egal welches der beiden Konzepte: Ich finde beide gut!
Was eher gar nicht geht ist, einfach mal den 1. Turn - nur einen einzelnen - mit einen Instruktor rausfahren. Das reicht meiner Meinung nach nicht, um die Teilnehmer an die Rennstrecke heranzuführen. Es dauert nämlich 2-3 Turns, bis so langsam die Ideallinie sitzt und auch die volle Streckenbreite genutzt wird.
Sehr schön kann man das dann an den freien Turns sehen, wo viele Teilnehmer so langsam selbstständig werden.

Nachteil dieser geführten Trainings: Es wird eher nicht auf Zeit und Geschwindigkeit gefahren. Bedeutet aber auch, dass man sicher unterwegs ist. Und darum geht es letztendlich. Später bremsen und früher beschleunigen kann man später immer noch. Wichtig ist das man für andere berechenbar fährt, weiss wieso man so fährt wie man fährt und dann noch ein wenig "Hausaufgaben" bzgl. Fahrtechnik mitnehmen kann.
Aber glaube mir, auch in einer geführten Gruppe kann das Tempo anspruchsvoll sein. Dies ist sogar fast immer der Fall, weil ein wenig fordern möchten wir die Teilnehmer ja auch. Aber eben nicht überfordern bzw. zu unnötigen risiko animieren.
Quelle: http://www.cbrforum.de/index.php?option=com_jfusion&Itemid=29&jfile=viewtopic.php&p=4813184#p4813184

Vielleicht hilft das ja weiter. Ich denke pauschalisiert kann man nämlich diese Reifenfrage nicht beantworten. Dies hängt von der eigenen Selbsteinschätzung, Fahrstil, Wetter, Art des Trainings ab.
 
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Also das Abkleben der Rücklichter und Frontlichter hat den Grund, dass im Falle eines Sturzes keine Glas oder Plastik Splitter auf die Strecke kommen. Es geht weniger um das Licht!

Was Reifen angeht, Rennstrecken haben einen anderen Belag als normale Straßen. Sie sind viel rauer! Normale Straßenreifen überhitzen schneller als auf der Straße und die Belastung auf den Reifen ist ein ganz anderer! Überlegt mal, wo schaut ihr bei euren Straßenmaschinen ob der Reifen noch genug Profil habt? In der Mitte! Auf der Rennstrecke? An den Flanken des Reifens! Man kann also so schon sehen, Rennstrecke ist etwas völlig anderes als Straße! Daher würde ich immer sagen, Rennreifen für die Rennstrecke und Straßenreifen für die Straße.
 
Thema:

Verhaltensregeln auf Rennstrecke.

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